Lest den Konzertbericht zu Pascow und Mobina Galore, live im Substage Karlsruhe, 04.04.2023

Pascow und Mobina Galore, live im Substage Karlsruhe, 04.04.2023 – Konzertbericht

Pascow

Gegen 21 Uhr kommen PASCOW auf die Bühne und sobald die ersten Töne gespielt werden, werfen einige im Publikum euphorisch die Bierbecher in die Luft. Bekannterweise die höchste Huldigung, um ein Konzert einzuläuten. Eine starke Platte wie „SIEBEN“ im Rücken zu haben, ist die eine Sache. Ob die frisch veröffentlichten Songs wirklich etwas taugen, zeigt sich aber eigentlich erst live. Und PASCOW haben ihre Setlist mutig durchmischt, verlassen sich weder auf die bewährten Hits, spielen aber auch keine offensichtliche Werbetour für ihr aktuelles Album.

Nun weichen die Songs wie „Mailand“ oder „Königreiche im Winter“ doch deutlich vom Punkstandard ab, aber das Quartett hat gute Lösungen für die Liveumsetzungen gefunden. Und gerade die neuen Refrains bewähren sich als sehr gut mitsingbar. Carla kommt für viele Songs auf die Bühne und heizt das Publikum noch zusätzlich an, das ist wiederum dankbar für einprägsame Refrains wie den von „Daniel & Hermes“ oder „Monde“.

Samstagabendstimmung an einem Dienstag

PASCOW scheinen gut eingespielt zu sein, nicht nur an ihren Instrumenten, sondern vor allem miteinander. Abgesehen von Ollo, der wie wild auf seine Schießbude eindrischt, wirbeln und trudeln die anderen von PASCOW durchweg über die Bühne. Größere Zusammenstöße bleiben aus, aber man merkt Alex, Swen und Flo die Spielfreude deutlich an. Und PASCOW können das Saarland nicht abschütteln. Wollen sie wahrscheinlich auch nicht. Aber auf jeden Fall dauert es nicht lange, bis auch hier in Karlsruhe die „Saarland Asozial“-Rufe ertönen. Die Band nimmt es grinsend zur Kenntnis.

Und auf die Frage, ob denn tatsächlich jemand auf dem Saarland da ist, antworten einige lautstark mit „Ah jo“. Das ist laut Ollo die Topantwort, denn wer so antwortet, braucht keinen Ausweis zu zeigen und ist auf jeden Fall Saarlänner. Zu „Diene der Party“ beleben PASCOW eine alte Tradition und lassen das Discolicht anschalten, was sich natürlich zu dem Offbeat besonders gut macht. Im Eifer des Gefechts gibt es kurz einen unvorbereiteten Sprung in der Setlist, denn PASCOW so halb souverän, aber sehr sympathisch meistern. Lediglich bei „Castle Rock“ kommen sie etwas aus dem Takt und präsentieren einen interessanten, im Rhythmus verschobenen Remix ihres Hits. Dem Publikum scheint das herzlich egal zu sein, das fragt sich gut gelaunt, was Yoda macht und skandiert freudig zum Finale über THE SMITHS.

Das Saarland ist überall

Carla, die noch zu vielen, anderen Songs auf die Bühne kommt und mitsingt, bereichert den Auftritt tatsächlich. Was man nur als nette Idee verstehen könnte, ist eigentlich mittlerweile eine wirkliche Notwendigkeit, denn PASCOWs Songs waren von jeher und werden auch mit der Zeit immer hymnischer. Für das reduzierte „Wunderkind“ kommt Carla dann erstmal alleine auf die Bühne, auch hier singt das Publikum, teilweise mit geschlossenen Augen lautstark mit. Noch ein Wagnis, das sich für die Band gelohnt hat, denn dieser Song fiel damals auf „Jade“ schon deutlich aus dem Rahmen.

Mit „Spraypaint The Walls“ und „Trampen nach Norden“ mobilisieren PASCOW am Ende nochmals alle Kräfte, auf und vor der Bühne. Nach beinahe zwei Stunden trudeln die Besucher und Besucherinnern dann glücklich und verschwitzt aus dem Substage Karlsruhe heraus. Einige singen noch den Refrain von „Daniel & Hermes“, was einen herrlichen Kreis zu der ursprünglichen Zeile „wird nur für mich und ein paar andere Spinner sein“ von PASCOW schließt.

Wenn ihr mehr über „SIEBEN“ erfahren wollte, dann hört gerne die krachfink.de Podcastfolge mit PASCOW.

Setlist PASCOW, 04.04.2023, Substage Karlsruhe
Himmelhunde
Jade
Die Realität ist schuld
Königreiche im Winter
Wenn Mila schläft
Monde
Im Raumanzug
Diene der Party
Merkeljugend
Daniel & Hermes
Kriegerin
Mailand
Castle Rock
Äthiopien, die Bombe
14 Colakracher
Paris fällt
Wunderkind
Mond über Moskau
Gottes Werk und Teufels Beitrag
Silberblick & Scherenhände
Too Doof To Fuck
Von unten nicht Neues
White People For Peace (Cover von AGAINST ME! mit Jenna von MOBINA GALORE)
Spraypaint The Walls
Trampen nach Norden

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