Der krachfink.de Jahresrückblick 2023, Teil 3
Viel Spaß mit dem dritten und letzten Teil des Jahresrückblicks für 2023. Natürlich gibt es mindestens noch zehn Platten, die hier auch Platz finden könnten. Aber irgendwann ist mal Schluss und natürlich soll euch das schöne Gefühl, selbst eine Platte entdeckt zu haben, nicht vorenthalten werden. Tipps sind weiterhin willkommen, hier in den Kommentaren oder schreibt mir einfach eine Mail.
SMILE – Price Of Progress
Ja, der Vergleich zu DRY CLEANING liegt nah, wenn man sich das erste Album der Post-Punk-Band aus Köln anhört. Rubee True Fegans unterschiedliche Gesangsvarianten packen mich deutlich mehr, ebenso wie der bemerkenswerte musikalische Streifzug durch alles, was sich kalt und dunkel anfühlt.
Pascow – Sieben
Muss man überhaupt und falls ja, wie weiterentwickeln? Eine Frage, die die Saarländer mit ihrem Album beantwortet haben. Klassik und geschliffene Texte, die ohne Rauchbomben auskommen, beides echte Gamechanger. Die Frage bleibt, denn was soll da jetzt noch kommen? Hört auch gerne die ausführliche Podcastfolge mit PASCOW !
Plattenbau – Net Prophet
Wer auf düsteren Wave-Post-Punk steht, kann bei diesem dichten Album blind zugreifen. Dass in dieser vertonten Dunkelrhythmik steckt, überhört man beinahe. Ein bissige, aber auch ansteckend traurige Bilanz des gesellschaftlichen Ist-Zustandes.
King Krule – Space Heavy
Archy Samuel Marshall ist keiner, denn man nur ein bisschen mag. Entweder man verfällt dem dystopischen Slowrocker und seinen schwebenden Kompositionen mit den einnehmenden Loops, oder man lässt es einfach bleiben. Dazwischen gibt es nichts.
Baroness – Stone
Weiterentwicklung mit Ansage? Ja, nur verstehen BARONESS darunter etwas Anderes, als die meisten Fans. Der Teufel steckt hier im Detail, die Band hat tatsächlich noch neue Variationsmöglichkeiten gefunden, ist die Pfade gegangen und kann beim nächsten Album dann wirklich neue Wege einschlagen.
Bipolar Feminin – Ein fragiles System
Die EP „Piccolo Family“ hat schon Lust gemacht, auf das Quartett aus Österreich. Das Debütalbum hat die Erwartungen dann übertroffen. Die Geschichten übers Scheitern, kann die Band mundgerecht aufbereiten („Sie reden so laut“), ohne dabei an Realismus einzubüßen („Kreis“).
RVG – Brain Worms
Ein Album, das eigentlich nicht meinem Beuteschema entspricht. Der intensive Gesang und das Gefühl, hier wirklich etwas Echtes zu hören, habe mich dann doch gepackt. Herrlich beruhigender, wellenschlagender Indie-Rock mit Anteilen von Folk, bei dem sich alles nach innen richtet.