Der Quarantänekalender: Tipps und Tricks gegen Lagerkoller – Folge 19 mit Kaak
KAAK sind eine junge Band, die sich aktuell auf das Veröffentlichen von guten Singles konzentriert. Am 01. Mai kommt der nächste Song, „Geh nach Hause“ wird er heißen. Da sind wir doch schon, denken sich jetzt die meisten. Leon von KAAK war bereit die Fragen für den Quarantänekalender zu beantworten, sodass wir grob wissen, was er gerade so treibt.
Schlimmste Entbehrung, was fällt Dir an der aktuellen Situation am schwersten?
Sozial isoliert sein ist echt hart! Tresen, Konzerte, Proberaum und bei dem Wetter den Park vermisst man natürlich auch ziemlich.
Was hast Du in den letzten Wochen neu gelernt?
Gitarre spielen ist ganz schön geil, wenn man es länger nicht mehr viel getan hat und Eierbecher bauen aus Birkenästen macht übelst Bock!
Schönste hilfsbereite Aktion, die Dir selbst passiert ist oder die Du beobachtet hast?
In Hannover-Linden haben Leute per Zettel an Türen zu solidarischer Einkaufshilfe für Alte und Kranke aufgerufen – fand ich cool!
Kreative Köpfe laufen auf Hochtouren, so viele Menschen haben starke, tolle Ideen, die uns die Situation erleichtern. Welche ist Dir besonders aufgefallen?
Puh, viele Leute machen coole Sachen.. Hauptsache, ein paar Menschen, denen es gerade vielleicht nicht so gut geht fühlen sich entertained und vergessen kurz, dass sie die Quarantäne fertigmacht!
Deine Filmtipps für die Zeit während der Pandemie?
„Der Hobbit“ und „Herr der Ringe“, „Die Verurteilten“, „Das Leben der Anderen“, und noch ne Serie..: „Arrested Development“.
Stell Dir vor, Joe Exotic wäre 2016 tatsächlich Präsident geworden, was hätte sich in USA in den letzten vier Jahren wohl geändert?
Ich will es mir nicht vorstellen.
Corona ist aktuell das allseits beherrschende Thema. Welcher Aspekt der Krise sollte Deiner Meinung nach stärker beleuchtet werden?
Finde es schwer, das aus einer so unwissenden Position zu beurteilen als „Normalo“ ohne großes gesellschaftliche oder politisches Wissen. Ich sehe allerdings in meinem Umfeld viele Künstler/innen, die durch das Raster der staatlichen Hilfe fallen und echt richtig am Arsch sind. Hoffentlich ändert sich da noch was dran. Und ganz wichtig für alle leidenschaftlichen Konzertgänger und Musiker, die es gerade vielleicht nicht so hart beutelt: SPENDET AN DIE CLUBS!!! Sonst werden die nächsten zwei Jahre vielleicht ganz schön beschissen für Bands, weil alles überbucht sein wird, was irgendwie überlebt.
Podcasts werden mit erhöhter Frequenz gesendet. Stars und Sternchen ballen auf allen Social-Media-Kanälen und täglich gehen mehrere Livestreams gleichzeitig ins Rennen, sodass man sich kaum entscheiden kann. Was davon kannst Du empfehlen, was gibt Dir emotionalen Halt?
Fynn Kliemann’s Instagram. Ist’n unterhaltsamer Typ und produziert mit seiner Kleidermarke gerade sau viele Masken und spendet auch viel vom Erlös und so. Gibt einem ein gutes Gefühl, wenn Leute, die Öffentlichkeit besitzen und die Möglichkeiten haben, zu helfen, das auch tun.
Dein Musiktipp?
Für gute Vibes TAME IMPALA, zum Hinsiechen KORA WINTER und zum Entschleunigen GROWN TREE.
Dein Buchtipp, um sich die Zeit zu vertreiben?
Fantasyromane! Habe gerade „Die Elfen“ gelesen, richtig geiles Buch!
Tim Mälzer kann nach Hause gehen, Dein Rezepttipp?
Bolognese aus roten Linsen, Karotten und Zwiebeln, dazu Nudeln mit kleinen Kartoffelstücken drin
Wie schützt Du Dich, grundsätzlich, wenn Du aktuell das Haus verlassen musst?
Desinfektionsgel und Abstand!
Wer ist Deine Heldin oder Dein Held in Deinem Umfeld und warum?
Meine Mutti, die arbeitet als Haushaltshilfe in der Diakonie und hört den isolierten und langsam depressiv werdenden alten Menschen zu und ist ein bisschen da für die.
Was wird die Gesellschaft wohl aus der Pandemie lernen?
Hoffentlich lernt die Gesellschaft mehr auf ihr Umfeld und auf ihre Mitmenschen achtzugeben. Es wäre schön, wenn du Menschen auch ein größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit und vielleicht auch etwas mehr Bescheidenheit entwickeln würden und ein Gefühl für Entschleunigung und Verzicht. Schon krass, wie schnell so ein Klimaziel erreicht ist, wenn alle einfach mal eine Woche lang nix machen. Könnte man doch so eine Art Feiertag machen oder so, immer zum Uhrumstellen, wo eh alle verpennt sind oder so.
Die Musikszene ist selbstverständlich auch stark betroffen und es wird sich erst in vielen Monaten zeigen, welche Ausmaße die Krise wirklich haben wird. Welche Aktion findest Du unterstützenswert, sodass Du hier darauf hinweisen möchtest?
Einfach an die Clubs spenden und den Bands Merch und Platten abkaufen – wenn man gerade nicht selber sparen muss.
Hand auf’s Herz, gibt es Menschen in Deinem Umfeld, mit denen Du jetzt zum ersten Mal sprichst oder die Du plötzlich in einem anderen Licht siehst?
Ehrlichgesagt die Nachbarn meiner Eltern, da war Ich gerade 3 Wochen zur Landflucht und die habe Ich jetzt erst so richtig kennengelernt und mal wieder festgestellt, wie angenehm ehrliche & direkte Menschen sind. Vermisst man manchmal, wenn man sich so viel in so einem Ar***kriechergeschäft wie dem Musikbusiness bewegt.
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Folge 08 – Podcast mit Leon von KAAK über Motivation und eigene Wege gehen