Lorna Shore – And I Return To Nothingness (EP) – Review
Die EP „And I Return To Nothingness“ ist lediglich ein kleiner Happen, der die Fans über Wasser halten kann. Man muss leider enttäuscht feststellen, dass die amerikanische Deathcore-Band LORNA SHORE bisher nicht einlösen konnte, was man sich seit dem 2017er-Album „Flesh Coffin“ erhofft hat. Das liegt aber mitnichten an der Musik, sondern wahrscheinlich eher an internen Querelen, die verhindern, dass sich die Band ihrer musikalischen Entwicklung intensiv widmen kann.
Neu-Sänger Will Ramos sollte eigentlich nur live einspringen, hat sich aber einen dauerhaften Platz erkämpft und glänzt in seiner Rolle. Während Adam de Micco und Andrew O’Connor an den Gitarren wirklich alles geben und sich eine wahre Töneschlacht liefern, klingen die Drums von Austin Archey gerade noch so an der Linie des Erträglichen. Noch kühler dürfte es tatsächlich nicht sein.
Ein kurzer Trip in die Hölle
Es wird pompös auf „And I Return To Nothingness“ und statt ausladenden Intros, integrieren LORNA SHORE einfach alles in einen Song. Dadurch entstehen einige starke Momente und besonders, wenn die Band die Lücke zwischen Chor und hartem Riffing ganz groß zieht, wird es interessant. Kurioserweise gibt es gerade einen sehr starken neuen Song von CRADLE OF FILTH, mit dem sich die Band trotz unterschiedlicher Genres irgendwie in Konkurrenz setzen lässt. „Of The Abyss“ kann da gut mithalten, entzieht sich jeglicher Lieblichkeit und schafft eine plausible Vorstellung von der vermeintlichen Welt da unten.
Drei grausige Akte
Als Hörer*in kann man sich an beiden Extremen orientieren oder auch einfach die hervorragenden Soli genießen. Man muss schon sagen, dass die typischen Core-Elemente etwas nach hinten gerückt sind. Umso besser, wenn es mal richtig scheppert. Gerade das Finale geht mit dem Hit „To The Hellfire“ echt in die Vollen, bremst brutal aus und nimmt dann wieder derben Speed auf. Nur um dann am Ende in Doublebass-Dauerfeuer und verendenden pig squeals unterzugehen. Da man „And I Return To Nothingness“ von LORNA SHORE mehrfach hören muss, um richtig durchzusteigen – denn richtig plakative Abgrenzung von anderen Bands hört man nicht – wird das wohl eher Leute begeistern, die schon Fans sind.
Dauer: 13:08
Label: Century Media
VÖ: 13.08.2021
Tracklist „And I Return To Nothingness“ von LORNA SHORE
And I Return To Nothingness
Of The Abyss
To The Hellfire
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