Necronautical - Apotheosis Coverartwork

Necronautical -Apotheosis – Review

Die vier Briten von NECRONAUTICAL zelebrieren auf ihrem Album “Apotheosis” Black Metal. Ihr Sound ist angelegt an die zweite Welle des Genres, ihre Helden heißen definitiv EMPEROR, während die symphonischen, melodischen Einschläge eher an Bands wie DIMMU BORGIR erinnern. Das Quartett überrascht mit labyrinthischen, gut durchdachten Songs und führt ihre Instrumente mit kühler, nordischer Hand.

Norwegen, jetzt auch in England erhältlich

Der Opener “All Is Vanity” überzeugt durch seine starke Atmosphäre, bäumt sich im weiteren Verlauf immer wieder auf und fließt dann stimmig in eine Art zähen, dickflüssigen See ab. NECRONAUTICAL beweisen Geschick mit ihren Kompositionen, halten die Songs eingängig und trotzdem nicht belanglos oder vorhersehbar. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Songlängen pendeln zwischen 6 und fast 8 Minuten. Alles wirkt gut durchdacht und ansprechend inszeniert, allerdings kann man gewisse Längen auf “Apotheosis” auch nicht leugnen. Selbst, wenn das Hörvergnügen dadurch nicht maßgeblich beeinträchtigt wird und die Qualität vieles wieder wettmacht. Im Titelsong werden sogar Tendenzen zu BORKNAGAR erkennbar, singende Gitarren und mächtiger Chorgesang der Extraklasse heben das Niveau merklich. Vor dem inneren Auge erscheinen dichte Wälder, rätselhafte Wesen und schneebedeckte Berge. NECRONAUTICAL haben einige beachtlich bildgewaltige Kompositionen als Trumpf in der Hinterhand.

Necronautical-Foto-von-Ester-Segarra
Necronautical, Foto von Ester-Segarra

NECRONAUTICAL haben sich die Vergleiche verdient

NECRONAUTICAL gelingt es, die einzelnen Fragmente der Songs auf “Apotheosis” dicht miteinander verwurzeln zu lassen. Dabei verlassen sie sich nicht zwangsläufig auf Schnelligkeit oder Brachialität. Auch wenn Lieder wie “Lure Of The Abyss” auf Mystik und eisernen Mosh im Wechsel mit schwebendem Gezupfe setzen, lassen NECRONAUTICAL die Atmosphäre ebenso gut mit elegischen Soli und wehmütigen Chören im Vordergrund (“Nihil Sub Sole Nohum “) einfrieren. In “Totentanz” wird langsam aber sicher grünes Gift vernebelt, Hektik ist NECRONAUTICAL offensichtlich fremd. Es ist deutlich spürbar, dass sich die vier Musiker sehr vertraut sind und eine gemeinsame musikalische Vorstellung teilen. Scheinbar blind und mühelos werfen sie sich die Bälle zu. Würde doch mit dem sprichwörtlichen Teufel zugehen, wenn Naut, Carcarrion, Anchorite und Slugh ab nun nicht mehr Aufmerksamkeit kriegen würde. Verdient haben sie es.

Tracklist “Apotheosis” von NECRONAUTICAL
All Is Vanity
Nihil Sub Sole Nohum
Lure Of The Abyss
Apotheosis
Totentanz
Here Begins The Fall
Down The Endless Spiral

Dauer: 50: 24
Label: Candlelight Records/Spinefarm
VÖ: 30.08.2019

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