Jack Slamer – s/t
Die Schweizer von JACK SLAMER huldigen gekonnt dem Siebzigerjahrerock, weil sie es einfach können. Immer mit dem Fokus auf den Gitarren, jagen oder grooven sie den Hörer mal schneller, mal vertrackter, durch die zehn Songs. Es gibt viel Bands, die tapfer die Fahne von DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN hochhalten, wenige haben dabei so viel überzeugenden Esprit und so gute Fingerfertigkeiten am Start wie JACK SLAMER. Riffing vom Feinsten und Soli, fingerfertig und geschmeidig wie mit dem warmen Messer durch die Butter gezogen. Kaum zu glauben, dass hier nur der Schlagzeuger Musik studiert hat. Das perfekte Zusammenspiel der fünf Musiker resultiert daher, dass die Band schon lange in dieser Formation spielt.
Wo genau habt ihr die Zeitmaschine her?
Junge Hüpfer, die auf Breakdowns und Bassbomben stehen, werden JACK SLAMER natürlich nicht vor den Ofen locken mit ihrem Sound. Aber besonders die, die immer von früher „als Gitarren noch was wert waren“ schwärmen, werden vor der Band auf die Knie fallen. Um die Song wertig zu machen, brauchen die Schweizer SLAMer gar nicht so viel Zeit, zwischen 3 und 5:30 Minuten wird der Sack zugemacht und tatsächlich alles was einen klassischen Rocksong ausmacht, ansprechend präsentiert. Der Bass wabert die ganze Zeit stützend und gibt jedem Moment den richtigen Druck, während die Drums den Rahmen bieten oder kreativ eskalieren. Rock ist selbstverständlich auch verrucht und erotisch, auch hier lassen sich JACK SLAMER nicht lumpen und punkten mit Bluespower („The Truth Is Not A Headline“). Es gibt viel zu entdecken auf dem Album von JACK SLAMER, zum Beispiel die (bewusste oder unbewusste?) Verneigung vor dem Captain Hook-Theme in „Red Clouds“ oder die ultralässigen Blueseskalationen in „The Shaman And The Wolves“ und „There’s No Way Back“, da muss man schon mehrfach nachhören, um die Größe zu erfassen.
JACK SLAMER können ihr Handwerk
Wer sich also nicht von den Gitarren fangen lässt, wird letztendlich vom Gesang beeindruckt sein. Melodisch und kräftig werden die Texte wie Pfeilspitzen platziert, immer passend intoniert und immer millimetergenau auf den Punkt. Bleibt zu hoffen, dass JACK SLAMER mit ihrem beeindruckenden Werk genau die Zielgruppe finden, die sie ansprechen wollen. Talent haben viele, gut spielen können einige ,aber JACK SLAMER füllen ihre Musik mit dem gewissen Etwas. Eine Coolheit, die man nicht lernen und nur schwer erklären kann, die es aber letztendlich ausmacht. Fairerweise muss man auch sagen, dass JACK SLAMER stark von den Siebzigerjahren inspiriert sind, aber trotzdem viel Eigenes einfließen lassen.
Für Leute, die…
mit der Gitarre ins Bett gehen.
Tracklist „s/t“ von JACK SLAMER
Turn Down The Light
Entire Force
The Wanted Man
The Truth Is Not A Headline
Red Clouds
Biggest Mane
The Shaman And The Wolves
There’s No Way Back
I Want A Kiss
Secret Land
Dauer: 45:00
Label: Nuclear Blast
VÖ: 03.05.2019
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