
Spell Trouble – Soft Fantasy – Review
Hinter dem Pseudonym SPELL TROUBLE steckt der Berliner Musiker Maximilian Seifert, den man auch als Drummer der Psych-Rock-Band OPIUM PALACE kennen könnte. Das Attribut „Psych“ überträgt er auch auf seinen extrem rhythmusgetriebenen Indie-Wave, der modern und doch in den Grundzügen komplett aus der Zeit gefallen scheint. Die erste Referenz sind DRAB MAJESTY; wer es gerne nationaler mag, darf an die ganz frühen Platten von DRANGSAL, EKKSTACY („Joy Of Missing Out“) oder EDWIN ROSEN denken. Gesungen wird bei SPELL TROUBLE allerdings auf Englisch, und der Gesang findet – herrlich vom dichten Bass und den emotionalen Synthesizern überdeckt – auch eher in der zweiten Reihe statt. Zwischen den Ritzen bricht sich doch eine enorme Emotionalität Bahn, die sofort in den Bann zieht.
Distanz als zentrales Thema
Distanz ist ein zentrales Thema der EP „Soft Fantasy“, die Musik wirkt wie ein letzter Anker zwischen der kühlen Realität und einem aus Tönen geschaffenen Refugium. Seifert verzerrt den Gesang häufig, gibt ihm damit etwas Entrücktes und hebt seine Songs auf die Wahrnehmungsebene eines (Fieber)Traums. Leider verfliegen die knapp 12 Minuten rasend schnell – als kurzer Eskapismustrip in die Achtziger auf jeden Fall geeignet. Die damit verbundenen klanglichen Erinnerungen werden in Seiferts Musik auf eine Art und Weise aufgerufen, die sowohl vertraut als auch erfrischend modern wirkt.
Dauer: 12:28
Label: Irascible Records
VÖ: 21.03.2025
Tracklist „Soft Fantasy“ von SPELL TROUBLE
Thorn Armor
Soft Fantasy
Joy Of Missing Out
$ellout
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