Employed To Serve – Eternal Forward Motion – Review
Das dritte Album „Eternal Forward Motion“ der englischen Hardcoreband EMPLOYED TO SERVE wird in diesem Jahr für die angekündigte Begeisterung sorgen. In Sachen Wut sind EMPLOYED TO SERVE zumindest ganz vorne mit dabei. Sängerin Justine Jones schreit so leidenschaftlich und akzentuiert, als ginge es um ihr Leben. Die perfekte Musik für den Untergang, der in vielerlei Hinsicht gar nicht so weit entfernt zu sein scheint.
Ob du sie hören kannst, haben EMPLOYED TO SERVE gefragt!?
„Eternal Forward Motion“ von EMPLOYED TO SERVE ist ein extrem dunkles und düsteres Album. Wenn sich die Band dann aber unerwartet den Brustkorb aufreißt, um uns ihr schutzbedürftiges Herz zu präsentieren („We Forgot You“), dann knallt der Kontrast umso härter. Die Band packt den Hörer am Hemdkragen, nimmt ihn in die Mangel und zwingt ihn, sich die Wut und den ganzen Ärger in Stereo und volle Pulle reinzuziehen.
Einmal eingefangen von der Band und dem harschen Groove, läuft das Album aber auch auf einen Rutsch durch, bis der letzten Ton verklungen ist und noch wenige Sekunden darüber hinaus. Den Gesang muss man definitiv mögen, da werden sich die Geister scheiden. Es gibt sicher Leute, denen das spitze Gekreische auf die Nerven geht. Gleiches gilt für die sehr sterile Produktion, die wie ein Dementor jegliche Wärme aus dem Sound gezogen hat.
Begleitmusik für den Untergang
Aber auch technisch macht den Engländern so schnell niemand etwas vor, das Riffing klingt nicht selten eher nach Djent und Mathcore als nach Hardcore. Auch mit Beatdown kommen EMPLOYED TO SERVE gut zurecht, packen genau in den richtigen Momenten die nackendrückenden, kompromisslosen Momente aus („Dull Ache Behind My Eyes“). In „Beneath It All“ zerschneidet die Leadgitarre mit disharmonischen Alarm den Song und leitet in ein gnadenloses Finale ein. Alleine die Drums in „Suspended In Emptiness“ sind bemerkenswert, auch der schwerelose Falltürenmoment, den die Gitarren erschaffen. Genauso wie der einäugig torkelnde Bass in „Harsh Truth“ oder das epische Ende von „Reality Filter“, wenn Melancholie mit kalter Härte abklatscht.
Das abschließende „Bare Bones On A Blue Sky“ – klingt eigentlich wie zwei Songs in einem vereint – gibt sich dann überraschend versöhnlich, EMPLOYED TO SERVE lassen das Ende offen und gestalten den Abschluss für ihre Verhältnisse schon fast harmonisch. Ja, Ähnlichkeiten zu CODE ORANGE sind nicht von der Hand zu weisen, mir gefallen EMPLOYED TO SERVE wegen des erhöhten technischen Anspruchs etwas besser. „Eternal Forward Motion“ ist zweifelsohne ein relevantes Album, wenn auch nicht so wunderbar und einzigartig wie es angepriesen wurde.
Passt gut zu,
Stumperei im stinkigen Club.
Tracklist „Eternal Forward Motion“ von EMPLOYED TO SERVE
Eternal Forward Motion
Beneath It All
Dull Ache Behind My Eyes
Harsh Truth
Sore Tooth Twin
Force Fed
We Forgot You
Suspended In Emptiness
Reality Filter
Owed Zero
Bare Bones On A Blue Sky
Dauer: 41:42
Label: Spinefarm Records
VÖ: 10.05.2019
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156/SILENCE – Irrational Pull
EMPLOYED TO SERVE veröffentlichen Video zu “Exist”
LORNA SHORE – And I Return To Nothingness
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Richtig gut abreagieren kann man sich auch KNOCKED LOOSE, die Review zum Album „A Different Shade Of Blue“ findet ihr hier.