VERDERVER Teaser 250

Interview mit Glönn, Igrim und Vincent von VERDERVER zum Album „Weltunter“

VERDERVER aus Cottbus bezeichnen sich selbst als Kunstprojekt, auch wenn sie alles mitbringen, was man klassisch unter einer Band versteht. Selbst wenn VERDERVER sich intensiv mit ihrer Musik und der optischen Inszenierung auseinandersetzen, fühlen sie sich an manchen Stellen richtiggehend fremd gelenkt – die Kunst hat klammheimlich die Macht übernommen. Sänger Igrim und die beiden Gitarristen Glönn und Vincent gaben am Telefon bereitwillig Auskunft über ihre Anfänge, das erste Album „Weltunter“ und ihre Motivation, den Hass, die Wut und die Trauer laut in die Welt zu schreien.

VERDERVER-Promo-2020
VERDERVER, 2020

Wie kam es zu VERDERVER?

Igrim: Das ist mehr oder minder aus einem Müssen entstanden. Wir haben schon mit dem losen Gedanken gespielt, eine Band zu gründen. Wir kannten uns schon länger von Festivals und durch gemeinsames Abhängen. Irgendwann bekamen wir eine Anfrage von einer befreundeten Band aus Amerika, WACO JESUS heißen die. Die haben uns gefragt, ob wir Bock auf eine Tour hätten. Vince und Glönn sind mit denen so verblieben, dass sie die erstmal informiert haben, dass wir gar keine Band haben und auf mich sind sie dann zugekommen, um mir zu sagen, dass es jetzt so weit ist und wir eine Band gründen müssen.

Vincent: Das war im Februar 2016.

Glönn: Genau und so hatten wir dann nur wenige Wochen Zeit, um eigentlich alles fertigzumachen. Bandname, Bandlogo, Songs, Texte und Merch und dann Feuer frei.

Vincent: Es waren ganz genau drei Wochen.

Aber euch war von Anfang an klar, dass ihr mit VERDERVER auch optisch etwas bieten möchtet? Ich kann mich an keine, auch keine frühe, Aufzeichnung von euch erinnern, bei der VERDERVER mit Jeans und Shirt aufgetreten sind.

(alle lachen)

Glönn: Ja, richtig. Zum einen haben wir uns dazu entschlossen, weil wir ja mit dem ganzen Musikprojekt nicht uns selbst präsentieren wollen, sondern das, was wir damit verbinden. Und wir wollten auch auf der Bühne in eine andere Rolle schlüpfen und irgendwie sind wir dann auf diese Bemalung gekommen. Das Schwarzweiß soll auch dieses Schwarzweiß-Denken der meisten Leute widerspiegeln. Wir haben uns sehr schnell damit wohlgefühlt.

Vincent: Es sollte von Anfang an mehr ein Kunstprojekt sein und kein gewöhnliches, musikalisches. Ein Wesen, das erschaffen wird und mit seiner Musik der Gesellschaft den Spiegel vorhält.

Macht es mal greifbarer. Ist es eine Mischung aus sich selbst ausleben, irritieren und vermitteln, könnte man es so zusammenfassen?

Glönn: Schon, ja.

Igrim: Wobei das Ausleben dann eher nicht. Weil sonst wäre es ja wieder so, dass jemand besonders hervorsticht, der eine Sänger oder der eine Gitarrist. Durch diese konsequente Gruppenbemalung hat man diese Gleichheit und soll die Band als eine Person wahrnehmen und nicht als vier, verschiedene Charaktere.

Ich meine mit sich selbst ausleben nicht das rücksichtslose Ausleben, also nur auf das Ego bezogen, sondern das Ausleben in der Anonymität. Manche können gerade in so einer Art Uniformierung oder einer Gruppe besser aus sich herausgehen.

Igrim: Ja, das auf jeden Fall.

Der künstlerische Ansatz war also von Anfang an da, aber nicht so ausgereift, wie er auf dem Album jetzt geworden ist. Für mich ist „Weltunter“ eine kleine Reise, das Album richtet sich am Anfang schon eher nach außen, selbst wenn ihr euch nicht eindeutig rausnehmt. Aber irgendwann, so ab „Apathie“, schwenkt das Album um und scheint alles eher von innen zu beleuchten. Und am Ende mit „Nadir“ versinkt alles im Dunkeln und scheint unrettbar.

Vincent: „Apathie“ ist eher ein mitfühlender Song, der zwar nicht direkt von uns als Personen kommt, wir selbst sind ja nicht VERDERVER im eigentlichen Sinne. Es geht eher um das Mitfühlen mit Menschen, die psychologische Probleme haben. Da haben wir auf die Spitze getrieben, was wir so mitkriegen in unserer Umwelt. „Nadir“ dagegen ist schon der subjektivste und persönlichste Song, eine Ballade, im Sinne der Trennung von geliebten Menschen.

Igrim: Schön, dass Du einen Faden in dem Album erkennen kannst. Am Anfang geht es eher um das Gesellschaftsding, so nach dem Motto ‘Ihr könnt uns alle mal’. Wogegen es im mittleren Teil schon mehr auf das Selbst geht. Auch wenn man das, wie Vincent schon sagte, nicht so direkt beleuchten will. Aber zum Ende hin, finden schon eher persönliche Klänge statt, das war auch so gewollt. Aber dass man es wirklich als Reise wahrnimmt, dass hat auch bei uns selbst ewig gedauert. Da wurde sich dann immer mal wieder verworfen und zwischenzeitlich ein anderes Konzept verfolgt. Aber am Ende haben wir uns doch dafür entschieden.

Es wirkt so, als ob ihr generell nichts Halbgares schickt. „Gebrauchswert“ ist schon etwas älter und „Artfremd“ ist auch schon eine Weile draußen. Wie genau geht ihr bei der Planung vor?

Glönn: Wir setzen uns auf jeden Fall sehr viel zusammen und mit uns auseinander. Wir reden und planen. Es stresst uns manchmal schon fast, weil wir so viele Dinge dann doch wieder anders haben wollen und immer wieder neue Ideen aufpoppen. Es dauert schon alleine durch die räumliche Distanz, die wir zueinander haben, lange. Deshalb gibt es die Lücken zwischen den Veröffentlichungen und jetzt haben wir es endlich geschafft, alles auf einen Nenner zu bringen und jetzt kommt das Album raus (lacht).

Vincent: Es ist nichts aus einem Zufall entstanden und dauert alles so lange, weil es eben ein Kunstprojekt ist. Und die Kunst soll in unserem Sinne, so authentisch, so ehrlich und so ausgereift sein wie möglich. Dann lassen wir uns lieber Zeit und lassen die Leute warten, falls die Leute warten (lacht). Aber wir wollen nichts rausbringen, mit dem wir dann nicht zufrieden sind.

In „Artfremd“ tauchen diese Vesen auf. Was genau bedeuten die für euch? Sollen das Leute von außen symbolisieren? Leute, die stören oder sogar Außerirdische oder geht es nur ums Aussehen?

Glönn: Da geht es nicht nur ums Aussehen. Wir haben auf jeden Fall versucht, die Idee von dem Song visuell umzusetzen. Unsere Hauptdarstellerin entdeckt die Kreaturen ja zuerst und hält diese Vesen für etwas Gutes. Dann merkt sie aber, dass es genau anders ist, sie benutzt wurde und quasi falschen Ideologien hinterhergerannt ist. Das ist genau das, was wir aus unseren eigenen Köpfen vorwiegend vertreiben wollen und auch aus anderen. Natürlich ist das aber auch ein ästhetischer Grund, dass sie so aussehen, wie sie aussehen.

Vincent: Es ist auch eine Anspielung auf das Schwarzweiß-Denken. Wenn du diesen Monstern erstmal diesen Angriffspunkt gegeben hast und die Möglichkeit, es gegen dich zu benutzen, dann kommen sie und verbreiten all ihre kontrastreichen Denkweisen einfach auf die ganze Masse und versprühen in diesem Fall diesen Bandsalat und wollen die ganze Welt damit infizieren mit diesem oberflächlichen Denken. Dann kommen wir und wollen das unterbinden und auslöschen.

Ist die sensible Auseinandersetzung mit euer Umwelt etwas, dass die Band – abgesehen vom Spaß, den ihr miteinander habt – maßgeblich verbindet?

Igrim: Würde ich schon sagen. Bis zur Gründung von VERDERVER kannten wir uns eher lose. Dann musste es ja ziemlich schnell gehen und wir haben erstmal sehr viel Zeit miteinander verbracht. Da haben wir relativ schnell festgestellt, dass wir gleich ticken. Selbst, wenn wir unterschiedliche Berufe und Wege im Leben eingeschlagen haben. Jeder hat mit dem anderen sehr viel gemeinsam. Viele Texte sind auch zusammen entstanden, da haben wir schnell gemerkt, dass wir viele Dinge ähnlich sehen.

Vincent: Natürlich gibt es auch Differenzen und Diskussionen darüber, wie man die Kunst am Ende haben will. Wir diskutieren viel und es erfordert sehr viel Hingabe, um so ein Kunstprojekt gemeinsam zu gestalten. Und es ist schön zu sehen, dass dann am Ende die Zusammenarbeit klappt und man aneinander gewachsen ist. Es ist toll, dass wir jetzt so ein Bild in die Öffentlichkeit setzen können.

Was gar nicht so absehbar war. Mir war nicht klar, dass ihr so einen großen Plan habt. Gerade die Texte, wenn ihr die auch noch zusammen schreibt, sind sehr intensiv. Mich interessiert, wie ihr auf so wütende Textzeilen kommt? Habt ihr denn schon so richtige Scheißjobs machen müssen, in denen man schlecht behandelt und ständig herabgesetzt wird?

Igrim: Ich habe tatsächlich sieben Jahre lang in einem Callcenter gearbeitet und da kommen dann so Texte wie in „Gebrauchswert“ her. Das ist aber auch wiederkehrend, das haben wir in vielen Songs drin. Es geht um diese Kaffeemühle, wenn man ständig Scheiß abarbeiten muss und irgendwo hinrennen. Solche Erfahrungen macht ja jeder, auch Freiberufler, wenn sie sich mit den Ämtern auseinandersetzen müssen.

Vincent: Darum geht es in „Karteileiche“, wenn dir Ämter dein Leben schwer machen und dir Zeit klauen, indem sie dich ewig lange mit Formalien festhalten und dich wie eine Datei oder ein Formular behandeln, obwohl du ein lebendes Individuum bist.

So wie ihr es beschreibt, klingt es nur nach Wut. Aber eigentlich schwingt da richtig abgrundtiefe Verachtung mit. In „Karteileiche“ heißt es „… und ihr wartet auf das Update…“. Gemeint ist aber nicht der Typ auf dem Amt, der auf das Update wartet, sondern eher die Reihenhausromantik, auf die alle hinarbeiten?

Vincent: Ja, genau. Schon so ein Aufgeben, nachdem man von den Ämtern ewig herumgeschubst wurde, wenn man sich in die Rolle fallen lässt, dass es schon richtig sein wird, wie die das wollen. Dann lieber warten, dass es geiler wird, anstatt diese Energie aufzubringen, aus dem System einfach mal auszubrechen. Das ist so ein böser Sarkasmus, den wir auf dem Album haben. Es ist ein lustig machen, aber auch Wut dabei, dass bei vielen die Energie fehlt, um wirklich ausbrechen zu wollen.

Igrim: Genau, wenn das Update das Erscheinen der nächsten Playstation ist. Das Freuen über Banalitäten, ohne zu sehen, dass man eigentlich ein viel cooleres Leben haben könnte. Man lässt sich dann abspeisen mit irgendeinem Kiki.

Glönn: Wird schon alles gut.

Igrim: Wird schon geil werden. Dafür was tun, will aber keiner und deshalb warten wir alle auf das Update.

Das ist einer der vielen Sätze, bei denen man denkt, sofort zu wissen, was ihr meint. Aber bei genauer Betrachtung sind sie vielseitig auslegbar. Nehmen wir mal „Jeder von euch ist ersetzbar“. Klingt ganz schön garstig, aber eigentlich muss man nur Dinge ersetzen, die gebraucht werden, der Rest kann gleich weg.

Igrim: Der Satz hat aber wirklich krassen Realbezug, das habe ich mal einen Teamleiter zu seinen Angestellten sagen gehört. Und sowas zu Menschen zu sagen, weil man meint, man wäre was Besseres, das war die blanke Wut, die man da aufgeschnappt hat. Das passt eben gut in „Gebrauchswert“, das ist ja sozusagen der Anti-Büro-Song. Da gibt es nicht so viel Interpretationsspielraum. Sätze wie „Mit verhungernden Kindern finanzieren wir unsere Kunst“, das ist dann blanke Gesellschaftskritik und spielt stark darauf an, dass wir auf dem einen Teil der Erde mehr haben, als andere und uns über die bereichern. Das ist eine Kritik, von der wir uns selbst nicht komplett befreien können, das ist dann das zweischneidige Schwert der Doppelmoral.

In „Nadir“ heißt, es „… kein Mensch ist wert zu trauern… „, das wirkt erstmal auch heftig, aber auch aufmunternd. Wie genau ist der gemeint, es heißt ja nicht „Kein Mensch ist es wert, um ihn zu trauern“?

Vincent: Das ist mit Sicherheit der heftigste Satz auf dem Album, aber letztendlich ist es genau, wie Du sagst und optimistisch gemeint. Es geht darum, dass man die Zeit, die man miteinander hatte, schätzen sollte. Kontakt mit geliebten Menschen generell und nicht ewig in Trauer zu versinken. Auch gerade, wenn es um Beziehungen geht, wo man dann unter Umständen für ein halbes Jahr in dunkle Trauer verfällt und der tollen Zeit hinterher hechtet, die man mit dieser einen Person hatte. Sich von der Außenwelt abzuschotten, ist ja dann kontraproduktiv und man kann eher aus dieser Zeit herausziehen, was man Schönes gelernt und erfahren hat.

Igrim: Da kann ich gar nicht so viel dazu sagen, da die Zeile von Vince und Glönn geschrieben wurde. Ich fühle diese Zeile und kann sie singen, aber nicht als positiv. Genau das wollen wir ja aber, dass jeder die Möglichkeit hat, um seine eigenen Gedanken dazu zu finden und eben keine hundertprozentige Meinung vorgeben. Wenn ihr den Satz als positiv empfindest, ist das cool, aber für mich ist der einfach nur abgrundtief böse.

Gut ist auf jeden Fall, dass man den Gesang von Igrim bei VERDERVER richtig sauber versteht. Gerade wenn geschrien wird, wird die Verständlichkeit eben oft den Emotionen untergeordnet und man versteht gar nichts. Es tut „Weltunter“ sehr gut, dass man auch inhaltlich folgen kann.

Igrim: Danke, aber genau diese Stelle hat Nikita von DER WEG EINER FREIHEIT eingesungen.

Aber vorher auch schon. Ich fühlte mich bei „Kammernflimmern“ oder „Apathie“ bei manchen Sätzen sehr ertappt, da ihr eine gute Sprache gefunden habt, um auch ohne vulgäre Ausdrücke die Dinge ganz klar beim Namen zu nennen.

Glönn: Manche Sachen versteht man erst im Nachhinein oder wenn man es selbst schon mal mitgemacht und erlebt hat. Bei manchen Texten war ich mir selbst nicht sicher, ob sie so ankommen, wie sie sollen.

Hattet ihr von Kindesbeinen an eine kritische, zweifelnde Art oder gab es einen bestimmten Bruch?

Glönn: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal nachvollziehen konnte, warum sich Leute mit so wenig zufriedengeben können. Das fing ja schon im Kindergarten bei mir an, dass ich mir dachte, wie Leute mit anderen so umgehen können und alle machen mit. Das hat sich so weitergeführt und auch traurig gemacht, wie andere Leute sich ohne nachzudenken in diesen Strudel ziehen lassen. Jeder hat ja in Form von allen Wandtattoos schon von tollen anregenden Lebenseinstellungen gehört, aber irgendwie nimmt die niemand an. Man scheint es nicht oft genug wiederholen zu können.

Vincent: Espresso?

Igrim: Carpe diem.

Vincent: Ja, das sind so diese Situationen, in denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen sollen. Und es nervt einen auch selber, dass man sich damit beschäftigen muss. Und dann kommt auch noch die moralische Frage dazu, wer ist besser und wer nicht?Aber es gibt so viele Mini-Situationen, in denen die Leute sich einfach verhalten, ohne darüber nachzudenken, ob sie jemand anderen kränken oder verletzen.

Igrim: Ich war ein sehr fröhliches Kind und habe mir diese kritische Auffassung erst in den letzten Jahren angeeignet. Ich war mir bewusst darüber, dass man leicht und easy durch das Leben kommt, wenn man sich weniger Gedanken macht. Das kann man positiv oder negativ sehen, aber ich würde schon sagen, dass ich eher ein fröhlicher und unbedarfter Mensch war.

Vincent: Das ist auch Gold wert, weil Igrim diese beiden Seiten verkörpert und sich gut da hineinversetzen kann (lacht).

Verderver Bandfoto 2019
VERDERVER, 2019

Wenn ihr Konzerte spielt, wie nehmen die Fans euch wahr und kommt ihr danach auch über solche Themen ins Gespräch? Oder hört ihr dann nur ‘boah, geil, Strobo!’?

Igrim: Beides. Es überwiegt der Schockeffekt, bei den ersten Konzerten standen die Leute mit offenen Mündern da und gingen nicht so ab. Aber nach den Veröffentlichungen haben die Leute schon gemerkt, dass mehr dahinter ist und dann kommen auch Leute und philosophieren.

Wie konsumiert ihr selbst Musik, versucht ihr immer das Gesamte zu verstehen oder könnt ihr euch einfach nur was reinballern?

Alle gleichzeitig: Ballern (alle lachen)

Glönn: Nein, ich höre Musik in erster Linie wegen der Musik und mag auch viel Musik ohne Gesang, wobei es sich auch lohnt, mal mit Sachen intensiver auseinanderzusetzen. Und noch witziger finde ich es, wenn ich manche Sachen erst nach 15 Jahren verstehe, weil ich noch nie auf den Text gehört hatte. Wahrscheinlich hat man das dann doch unterschwellig mitgenommen, auch wenn man erst nichts verstanden hat.

Vincent: Ich achte auch nicht so sehr auf die Texte, außer wenn die ultrakrassen Zeilen einem wirklich ins Gesicht springen.

Ihr habt keinen Schlagzeuger, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass ein echter Schlagzeuger nochmal mehr Power auch in eure Liveauftritte bringt. Oder beschränkt sich das Verständnis für das Kunstprojekt VERDERVER auf euch vier?

Glönn: Wir werden oft gefragt, warum wir keinen haben und warum wir auch immer noch keinen haben. Das klingt dann immer so, als ob wir uns dafür rechtfertigen müssten. Aber wir haben uns genau dafür entschieden, dass wir die Musik so schreiben, wie wir sie schreiben. Das ist der beste Workflow für uns und unser Style von Musik. Durch die Synthies haben wir viel mehr Spielraum, als ihn ein Schlagzeuger hat. Ein DJ wird ja auch nicht gefragt, warum er keine Band hinter sich stehen hat (lacht).

Meine Frage zielte eher darauf ab, dass es gerade bei Kunstprojekten so ist, dass sowas oft aus der Energie der Beteiligten entsteht und wächst. Und wenn ihr vier jetzt damit angefangen habt, dann kann es unter Umständen schwer sein, dieses Gefühl einer fremden, fünften Person richtig zu vermitteln.

Glönn: Ja, das spielt bei VERDERVER auch mit rein. Wenn es sich ergibt, dass wir jemanden kennenlernen und die Person ist da voll mit drin, dann kann sich dann schon ändern. Aber wir schalten jetzt keine Anzeige, dass wir einen Livedrummer suchen oder so. Man muss sich auch auf musikalischer Ebene verstehen und sowas kommt meisten eher zufällig zusammen.

Artikel, die Dir gefallen könnten:
MINISTRY – Moral Hygiene
CALIBAN – Dystopia
OCEANS – Hell Is Where The Heart Is Vol. I (EP) 
Podcast Folge 46 mit HAXAN über „Gargoyle“
VERDERVER – Weltunter
NILE – Vile Nilotic
CARNIFEX – World War X
TARGET – Deep Water Flames
VITRIOL – To Bathe From The Throat Of Cowardice
Interview mit IMPLORE zum Album “Alienated Despair”
CALLEJON – Metropolis
HUMANS AS ORNAMENTS – The Option To Disappear
MAN MUST DIE – The Pain Behind It All

VERDERVER bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert