Lorna Shore – Immortal – Review
Die amerikanische Deathcore-Band LORNA SHORE veröffentlichen mit „Immortal“ ihr viertes Album und ganz offensichtlich liegt ein Fluch auf ihrem Tun. Nachdem sie erst einige Jahre vollkommen zu Unrecht im Underground dümpeln musste, trennten sie sich 2018 von ihrem Sänger Tom Barber (jetzt bei CHELSEA GRIN). Und jetzt, wenige Wochen vor der Veröffentlichung der neuen Platte, die endlich bei einem Majorlabel erscheint, schmiss die Band ihren neuen Sänger CJ McCreery. Es gibt Gerüchte über die Gründe, aber es nichts wurde von der Band bestätigt. Ob LORNA SHORE tatsächlich unsterblich sind, wird sich also sehr bald zeigen.
Grüße aus der Hölle
Im ultralangen Opener „Immortal“ verkünsteln sich LORNA SHORE total. Bombastisches Dosenorchester trifft auf nagelnde Drums und eine explosive Mischung aus Growls und Pigsqueals. Ganz schön schwer zu verdauen, so ein Brocken. Stimmungsmäßig befinden wir uns sofort in den Untiefen der Hölle und es wird gepoltert, gehackt und getrümmert, dass es eine wahre Freude ist. Allerdings wirken LORNA SHORE etwas steif, was einerseits stabil drückt, aber auch einengt. Die Melodien der Synthies scheinen eher Beiwerk zu sein, es harmoniert im Hintergrund ziemlich laut, aber man kann selten richtige Melodien wahrnehmen. Im Zentrum steht Sänger CJ McCreery, der rein qualitativ sehr schwer zu ersetzen sein wird. Am besten sind die Momente, wenn LORNA SHORE die Songs komplett lähmen, in ein schwarzes Loch fallen und dort verenden lassen („Misery System“). Allerdings stellt sich die Frage, warum manche Songs so elend lange sein müssen, wenn sie doch er so zerfräst sind, dass man keinen Anfang und kein Ende spürt. Gerade „This Is Hell“ hat dann einen auffallend weichen Zwischenteil, eine schon fast harmonische Bombastmelodie und ein nettes Solo als Kontrast.
Böser, böser, LORNA SHORE
„King Ov Deception“ grenzt sich selbst sehr treffend ein und bringt alles – verhältnismäßig kurz – auf den Punkt. Die ratternde Riffs und die Growls von ganz weit unten, drücken mit aller Gewalt auf den Boden. Sehr schade für LORNA SHORE, dass „Immortal“ nun unter diesen negativen Vorzeichen veröffentlicht wird. Die Band hat ein gutes Album abgeliefert, ist aber weit unter ihren Möglichkeiten geblieben und präsentiert sich in manchen Punkten etwas zu gleichförmig. „Hollow Sentence“ und „Warpath Disease“ verdeutlichen, zu was die Band fähig ist. Die Vermischung von schon fast an grobe EQUILIBRIUM einnernde Kitschhaftigkeit mit erbarmungslosem Bums kommt leider auf „Immortal“ viel zu kurz. Mal sehen, was aus der Band wird.
Dauer: 45:45
Label: Century Media
VÖ: 31.01.2020
Tracklist „Immortal“ von LORNA SHORE
Immortal
Death Portrait
This Is Hell
Hollow Sentence
Warpath Of Disease
Misery System
Obsession
King Ov Deception
Darkest Spawn
Relentless Torment
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