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Boundaries – s/t – Review

Der Opener von der “s/t” EP der Dänen von BOUNDARIES war noch nicht ganz durch, da war schon klar, dass ich diese Post-Punk-Band lieben werde. Der Bass schnurrt zurück wie ein dickes Gummiband und nimmt die komplette Szene umgehend ein. Wie einen willenlosen Spielball treiben BOUNDARIES den Hörer vor sich her, immer näher Richtung Abgrund. Die Gitarren zerschneiden den Soundnebel ständig und über allem schwebt der herrlich elegische Gesang von Sänger Jacob. Post-Punk, wie man ihn sich 2018 kaum besser vorstellen kann.

BOUNDARIES liefern grenzenlosen Schwermut

Gehetzt treiben die Drums das folgende “Endless Chase”, flankiert von Gitarrenfetzen, unermüdlich an. Einzig durch die minimale Erhöhung der Schlagzahl, zaubern BOUNDARIES in diesem Song eine langanhaltende Eskalation, die unendlich weit und gleichzeitig mysteriös wirkt. “Always a way” wirkt dagegen schon fast klassisch, eine bittersüße Verschmelzung von Tristesse und Tanzbarkeit. Fans von JOY DIVISION, OUGHT (“Into the Walls”) und NEW ORDER werden Purzelbäume vor Freude schlagen. “Positive Space” zeigt sich versöhnlich, stellt den Bass als ständige Konstante ins Rampenlicht und zergeht ansonsten in dramatischer Apathie. Man gewinnt den Eindruck, dass der Sänger noch auf der Suche nach dem Rückzugsraum ist, er klagt eher fragend statt wissend.

BOUNDARIES tippen noch nicht mal annähernd mit der Fußspitze in schmalzige Fettnäpfchen, alle Variationen haben schwarz als Grundton und bieten lediglich unterschiedliche Nuancen von Trübsal. Einem Album von BOUNDARIES wird erwartungsvoll entgegengefiebert, bis dahin läuft “s/t” einfach weiter in Dauerschleife.

Für Leute, die, …
die alten Alben der EDITORS feiern.

Tracklist “s/t” von BOUNDARIES
Push
Endless Chase
Always a Way
Positive Space
Flesh
Into the Walls

Dauer: 25:02
Label: Popup-records
VÖ: 26.10.2018

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