Mumrunner – Valeriana – Review
Die Finnen von MUMRUNNER haben ihrem ersten Album “Valeriana” eine Art Schimmer als Veredelung gegönnt. Das lässt ihren Indie-Pop strahlen, macht ihn an manchen Stellen schon fast sakral. Auch wenn im Quartett von MUMRUNNER alle glänzen, so sind es doch in erster Linie die zaghaft, aber nachdrücklich getupften Gitarren, die dem Album Nachdruck verleihen. Sie ersetzen die Refrains, bieten Widerhaken und schlängeln sich tief ins Ohrwurmzentrum.
Zwischen zwei Welten
Auch beim Gesang wägen MUMRUNNER gut ab. Je nachdem was zum Song passt, gibt es männlichen und/oder weiblichen Gesang. Beides wirkt herrlich zaghaft, so fremd und weit weg, als ob es aus einem anderen Raum hinüberschallen würde. Gleichzeitig aber auch standhaft und verbindlich (“Easy Life”, “Woe”). Es schwingt ein Hauch Mystik bei “Valeriana” mit, dabei sind die Texte eher positiv und zwar melancholisch, aber doch auf seltsame Art und Weise beschwingt. Richtig düster wird es im instrumentalen Titelsong, von dieser Facette hätten MUMRUNNER gerne mehr platzieren können. Wie von Geisterhand schieben uns Synthies, Bass, Gitarre und Drums nach vorne. Ziel ungewiss, aber kompletter Freifall zum Genießen.
Schwereloser Dark Pop
MUMRUNNER haben mit “Valeriana” ein schönes Album, mit deutlich erkennbarer Handschrift geschaffen. Pop lautet das Etikett, fairerweise müsste man Dark und Post davor setzten. Mit entsprechender optischer Inszenierung, wird das live sicher grandios. Allerdings sollte man das Album auch nur einlegen, wenn man ihm die nötige Aufmerksamkeit gönnen kann. In der Hektik des Alltags, geht es ansonsten unter und degradiert zur nervig gehauchten Hintergrundmusik.
Dauer: 31:37
Label: Through Love Records
VÖ: 27.03.2020
Tracklist “Valeriana” von MUMRUNNER
Foe
Remember Me
Mirage
Easy Life
Valeriana
Haven
Woe
Transient
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