Spermbirds - Go To Hell Then Turn Left Artwork

Spermbirds – Go To Hell Then Turn Left – Review

Die fünf Punkrocker von SPERMBIRDS holen mit ihrem neuen Album „Go To Hell Then Turn Left“ zum erneuten Schlag aus. Angespitzt und weiterhin weit entfernt von jeglichem Kartoffeltum, hetzen uns die fünf Kerls durch die 13 wilden Songs. Zumindest ist Lee so gnädig und warnt und mit dem Opener „Breathe Deep“ vor. Einmal noch tief Luft holen und ein bisschen dehnen, bevor der Schlagabtausch beginnt.

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Spermbirds, Foto von Johanna Kuby

Aggression mit Augenzwinkern

Es ist wirklich bemerkenswert, dass SPERMBIRDS bereits über drei Jahrzehnte Erfahrung auf dem Buckel haben und trotzdem so frisch und energetisch klingen, als ob sie gerade vor Kurzem zum ersten Mal im Proberaum ihre Chance ergriffen hätten. Die Themen gehen ihnen nie aus, kein Wunder. Ärger und Frust über Elitismus auf der einen und unreflektiert, laut blökendes Trottelvolk auf der anderen Seite, von beidem gibt es reichlich. Sollte heutzutage tatsächlich noch jemand ernsthaft skaten, taugen die SPERMBIRDS auch weiterhin als motivierender Soundtrack. So richtig brennen soll natürlich nichts bei den SPERMBIRDS. Dass Gitarren und Schlagzeug sich im Wechsel gegenseitig überholen ist zwar maximal anstachelnd und aufwiegelnd, aber richtig gefährlich wird es wohl erst, wenn Lee seine Hose gefunden hat („If I Ever Find My Pants (Someone’s Gonna Die)“). Das Album verwurzelt sich von vorne bis hinten fest im Ohrwurmzentrum, denn bei dem ganzen Geschimpfe und den hitzigen Instrumentalattacken, halten doch die nachdrücklichen Melodien und Refrains die Zügel fest in der Hand.

Livegarantie inklusive

Die Kunst gibt uns die Möglichkeit, uns von der Realität zu distanzieren. Diese Chance nutzen SPERMBIRDS, sprechen Unmöglichkeiten aus, weil sie genau dann, wenn sie ausgesprochen wurden, ihren Reiz verlieren. Und wie nahezu alle vorhergehenden SPERMBIRDS-Alben hat auch „Go To Hell Then Turn Left“ die Livegarantie inklusive. Das Schlagzeug schlägt Grätschen, prügelt den Hörer nach vorne und greift die Knie- und Sprunggelenke massiv an. Man darf sich auf die angekündigten Konzerte freuen, denn mit diesen Songs lässt sich jeder Club innerhalb von Minuten auf links drehen. SPERMBIRDS spielen den Rhythmusjoker wieder in den richtigen Momenten aus. „Go To Hell Then Turn Left“ ist dafür gemacht worden, richtig laut gehört zu werden. Erst dann entfaltet sich die Magie, erst wenn alle Instrumente und das Gezeter von Lee gleichmäßig und unerbittlich aus den Boxen schallen, dann fühlt sich das wie SPERMBIRDS an. Und wo wir gerade bei Thema sind… hat jemand ein altes Board zu verkaufen?

Tracklist „Go To Hell Then Turn Left“ von SPERMBIRDS
Breathe Deep
Go To Hell Then Turn Left
Agent Nine
I’m Not From Here
From This Direction Comes War
All Rights Reserved
Thanks For Being Special
Balancing Act
A Lot Of Talk
Anything With An Engine
If I Ever Fing My Pants (Someone’s Gonna Die)
Bring Out The Snakes
A Quarter Till The End Of The World

Dauer: 31:49
Label: Rookie Records
VÖ: 13.09.2019

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