Twin Atlantic Power Artwork

Twin Atlantic – Power – Review

Was das schottische Rock-Trio TWIN ATLANTIC im Allgemeinen und auf ihrem aktuellen Album “Power” im Speziellen von anderen Pop-affinen Bands abgehebt, ist eben genau diese Power. Ganz gleich, ob Synthie-Uffz-Uffz-Unterbau oder der Schmiss im Refrain, die Band läuft einfach die Extrameile. Das macht sie einerseits stadiontauglich, bewahrt sie aber auch davor kalkuliert zu wirken. Wer Bands wie IMAGINE DRAGON, den aktuellen Sound von EDITORS oder auch THE KILLERS mag, wird an TWIN ATLANTIC nicht vorbeikommen.

TWIN ATLANTIC, 2020 Foto von Katy Cummings

Schöne Ausbrecher

Bei aller Zugänglichkeit und mit einigen wirklich gemein aufdringlichen Ohrwürmern im Gepäck, sind TWIN ATLANTIC teilweise klanglich doch noch sehr kurios unterwegs. “Mount Bungo” durchbricht die Zahmheit mit einem verstörenden Synthiebrei, der live einfach nur mit seinem Bass die Bäuche massieren wird. “Novocaine” zielt ganz offensichtlich auf die Tanzbeine, hier macht TWIN ATLANTIC so schnell niemand etwas vor. “Volcano” versucht sich dann erfolgreich in die Herzen der HörerInnen zu stampfen, auch das funktioniert.

Als Waffen ein schön sanft eskalierender Refrain und gut nach vorne treibende Strophen, während “I Feel It To” etwas bunter und exotischer arrangiert wurde und weniger gerade klingt. Selbstredend können TWIN ATLANTIC auch die sanften Töne anschlagen, im “Asynchronous” entfernen sie sich aber angenehm vom üblichen Mainstream und erinnern eher an AGENT FRESCO oder andere isländische Künstler mit einem Hang zum verstörenden Drama.

Power und Pathos

TWIN ATLANTIC machen mit “Power”auf jeden Fall viele Parteien glücklich. Einerseits sind sie ohne Visier der Masse zugewandt, verweigern sich aber selbst nicht einer gewissen Kreativität und schlagen eben im Mainstream nicht üblichen Töne an. Das Album ist abwechslungsreich gestaltet und lässt sich gut in die Dauerschleife packen. “Messiah”, hätte sich auch gut als Opener gemacht, zeigt TWIN ATLANTIC von ihrer progressiveren Seite und kann es locker mit Größen wie MUSE und Co aufnehmen. Bemerkenswert, dass wir es hier mit nur drei Musikern zu tun haben. Lediglich das abschließende “Praise Me” will nicht so wirklich schmecken und tappt dann eigentlich genau in die Fallen, die TWIN ATLANTIC bis dahin so bemerkenswert gut umschifft hat. Aber sei es drum, “Power” ist ein richtig gutes Rock-Pop-Album.

Dauer: 34:19
Label: Virgin (Universal Music)
VÖ: 24.01.2020

Tracklist “Power” von TWIN ATLANCTIC
Oh! Euphoria!
Barcelona
Novocaine
Mount Bungo
I Feel It Too
Ultraviolet Truth
Asynchronous
Volcano
Messiah
Praise Me

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