Warmduscher – At The Hot Spot – Review
WARMDUSCHER melden sich mit ihrem Album “At The Hot Spot” zurück. Seit ich die Band einmal zufällig live gesehen habe – und eines der besten Konzerte meines Lebens erleben durfte – bin ich großer Fan von dem durchgeknallten Disco-Funk-Punk der Briten. Rein musikalisch ist das hohe Kunst, aber ganz ohne Humor kann man weder die Kompositionen noch die Performance verstehen.
Was bei einer Band mit diesem Namen auch keine Überraschung sein sollte. Dass das Album unfreiwillig von mehreren Produzenten bearbeitet werden musste, fällt nicht negativ ins Gewicht. Alles wirkt aus einem, mit Alkoholzucker überzogenen, Guss.
Life is just a circus
Spätestens wenn WARMDUSCHER in “Hot Shot” ihren zwingenden Groove mit Falsettgesang kreuzen, liebt oder hasst man das. Insgesamt wirkt das neue Album “At The Hot Spot” nicht offensiv verrückt, lässt sich Zeit für Aufbau und anschwellende Songs. WARMDUSCHER beherrschen auch das bildliche Songwriting auffallend gut. Denn wer hat bei “Fatso” nicht sofort eine auffällig gekleidete und sich selbstbewusste durch die Straßen schiebende, schillernde Persönlichkeit vor dem inneren Auge?
Gleiches gilt für “Baby Toe Joe”, was man gesungen übrigens leicht mit “Wie bitte” verwechseln kann, auch hier groovt es sofort im Kopfkino. Das Album wiegelt nicht auf, eignet sich trotz dem Anschub mit Partypower auch gut zum Entspannen. Selbst wenn das abschließende “Greasin’ up Jesus” zum Ende hin explodiert, dann halten WARMDUSCHER doch alles angenehm geschmeidig.
Here Comes Super Cool
WARMDUSCHER empfehlen sich also weniger für die lauten und wilden Party, “At The Hot Spot” fordert ein Mindestmaß an Style und legt Wert auf die reduzierten Bewegungen. Mit Punk im eigentlichen Sinne, hat das musikalisch nur noch wenig zu tun. Und die Band verlässt sich noch häufiger auf Wiederholungen und den musikalischen Freiflug als hypnotisierenden Moment (“Twitchin‘ In The Kitchen”). Gerade die Gitarren wirken dabei fast schon beiläufig, tragen aber einen wesentlichen Teil zum Genuss bei. Manches wird letztendlich doch nur live funktionieren (“Double Vision”, “Super Cool”), aber es gibt auch schon einige Deutschlanddates in naher Zukunft.
Dauer: 36:54
Label: Bella Union
VÖ: 01.04.2022
Tracklist “At The Hot Spot” von WARMDUSCHER
Live at The Hotspot
Hot Shot
Eight Minute Machines
Wild Flowers
Fatso
Twitchin’ in the Kitchen
Five Star Rated
Baby Toe Joe
Double Vision
Super Cool
Greasin’ up Jesus
Artikel, die Dir gefallen könnten:
NEUFUNDLAND – GRIND
KAE TEMPEST – This Line Is A Curve
MODECENTER – Peace (EP)
PRESS CLUB – Cancelled
Podcast Folge 62 mit ERSATZKOPF über Punk und so
Interview mit Drangsal zu seinem Buch “Doch”
WHORSES veröffentlichen Video zu “Bye Bye Memory”
Podcast Folge 57 mit Sparkling über die EP “This Is My Life Das ist mein Leben C’est Ma Vie
SPARKLING – This Is My Life Das Ist Mein Leben C’est Ma Vie (EP)
SAM VANCE-LAW veröffentlicht Doppelvideo zu “Get Out/Been Drinking” vom kommenden Album
SOUL GLO veröffentlichen “Jump!! (Or Get Jumped!!!)((by the future))”
Podcast Folge 46 mit HAXAN über “Gargoyle”
SLY ALONE – Gesegnet
HAITYI – Speed Date
MOLA – Schnee im Sommer
HAIYTI – Influencer
GRAFI – Ektoplasma
Interview mit GRAFI zum Album “Ektoplasma”
ANTILOPEN GANG – Adrenochrom
KUMMER – KIOX
FATONI – Andorra
MÄDNESS – OG
FATONI & EDGAR WASSER – Delirium
GOLDROGER – Diskman Antishock
GOLDROGER – Diskman Antishock II
RUN THE JEWELS – RTJ4