Kala Synthesis Cover

kála – Synthesis – Review

Die Post-Hardcore-Band KÁLA aus Österreich, schließt mit ihrer EP „Synthesis“ einen Zyklus ab, der mit den vorherigen EPs „Antithesis“ und „Thesis“ komplettiert wird. Stilsicher dopst die Band zwischen fluffigen Emo-Melodien und harter Kante hin und her. Immer dann, wenn man meint, die Band greifen und in eine Ecke stecken zu können, flutscht sie dem Hörer durch die Finger.

Ausreichende Härte auch ohne dicke Arme

„I want to build more bridges than I burned“ heißt es im Opener „Antidote“, die Mischung aus keifendem Gesang und flirrenden, ja schon fast poppigen Gitarren lässt sofort aufhorchen. Kein Wunder, dass die Band bei Through Love Records gelandet ist. Im ersten Moment scheint der Sänger zu sperrig zu sein, stört die scheinbare Harmonie. Aber der Reiz von KÁLA liegt genau in diesem Gegensatz, der im folgenden „Passé“ noch stärker betont wird. Fans von LA DISPUTE werden daran sicher Gefallen finde, auch wenn „Synthesis“ deutlich erdiger klingt.

Und ohne den Shoegaze-Joker zu früh zu ziehen, KÁLA wissen wie man schwerelose, zuckrige Szenen zaubert. Sehr oft lassen sie den Instrumenten viel Raum zum Atmen und frei fliegen, in diesen Momenten pumpen sie Unmengen von Energie in ihren Sound. Komplett ohne dicke Arme zu machen, klingen sie dabei überhaupt nicht weich im negativen Sinne. In vielerlei Hinsicht überspringen KÁLA einfach die Schritte, die Bands wie TITLE FIGHT oder HUNDREDTH erst im Hardcore ablaufen mussten.

KÁLA rennen keinem Trend hinterher

„Synthesis“ von KÁLA ist nicht unfassbar kreativ und erfindet ganz sicher auch nichts Neues. Aber man merkt der Band deutlich an, dass sie ihren Stil gefunden haben, sich darin wohlfühlen und gut auskennen. Deshalb nimmt man ihnen die teils wehmütigen Kompositionen und Lyrics auch komplett ab. KÁLA rennen keinem Trend hinterher. Im leider schnöde als „Interlude“ betitelten Song wird das deutlich. KÁLA lassen in diesem Instrumental alles los und zelebrieren den Dreamo-Sound in vollen Zügen. Dass die Band sich einen solchen warmen, aber nicht hittauglichen, Moment auf einer EP leistet, zeigt, dass ihr Anspruch hoch ist und sich in erster Linie an die Musik und nicht die Likes richtet.

Tracklist „Synthesis“ von KÁLA
Antidote
Passé
Echo
Denial and Isolation
Interlude
Prologue

Dauer: 20:48
Label: Through Love Records
VÖ: 19.07.2019

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