Dance-Gavin-Dance Afterburner Artwork

Dance Gavin Dance – Afterburner – Review

Die amerikanische Post-Hardcoreband DANCE GAVIN DANCE erweitert mit „Afterburner“ ihre sowieso schon umfangreiche Diskografie. Die Liste der ehemaligen Bandmitglieder ist mindestens so lange, wie die Stile, die das quirlige Quintett in ihrem Sound vereint. Das Artwork von „Afterburner“ steht wirklich stellvertretend für den Inhalt. Ein überambitioniertes, buntes Bild, das auf den ersten Blick positiv und kreativ wirkt. Unterm Strich ist aber ziemlich viel Redundanz dabei und weniger Gewimmel ist manchmal mehr.

DANCE GAVIN DANCE 2020, Foto von KINDA Agency

Flinke Händchen

Die Kompositionen von DANCE GAVIN DANCE wirken manchmal gewollt kreativ und teilweise echt unüberlegt. In anderen Momenten wird wiederum beeindruckender Post-Hardcore mit Math-Anleihen gespielt. Wie beispielsweise in dem musikalisch überragenden „Parallels“ oder im pfeilschnell gezockten und herrlich aufstampfenden „Night Sway“. Den HörerInnen wird wirklich viel abverlangt. Und wüsste man nicht, dass die Band damit schon mittlerweile 15 Jahre ganz gut fährt, würde man ihnen raten, sich verdammt nochmal endlich zu entscheiden.

Sehr viele Köche am Werk

Es wird wieder gelärmt, geschwooft und ziemlich melodisch oder auch mal (unangenehm) schrill geschrien. Das rhythmisch tänzelnde „Calentamiento Global“ ist beeindruckend umgesetzt, wirkt aber auf dem eigenen Album deplatziert. Am Ende wird hier doch versucht zu viel in eine Kiste zu packen. Humoristische Ansätze versanden dann auch wieder, sodass man DANCE GAVIN DANCE noch nicht mal eindeutig als witzig einordnen kann. Bei vergleichbaren Bands wie THE HIRSCH EFFEKT ist zum Beispiel immer eindeutig klar, in welche Richtung die Komposition inhaltlich gehen soll.

Als Instrumental, gerne!

Was man DANCE GAVIN DANCE auf jeden Fall raten kann, ist eine gewisse Straffung ihrer Kompositionen. Mit über 48 Minuten Spieldauer schießen sie sich selbst von hinten ins Knie. Musikalische Labyrinthe, krasse Temperaturwechsel und das ständige rein in die Schlappen und wieder raus, wären auf 30 Minuten erträglicher. Spannend wäre auch ein Konzeptalbum gewesen, das die unterschiedlichen Stimmungen durchwandert. Mit „Into The Sunset“ entlassen uns DANCE GAVIN DANCE dann herrlich entspannt und auch etwas versöhnlich aus „Afterburner“. Als Instrumentalalbum ist es absolut empfehlenswert, mit Gesang allerdings nur für sehr aufgeregte Leute, die es auch musikalisch verzwickt brauchen.

Dauer: 48:25
Label: Rise Records
VÖ: 24.04.2020

Tracklist „Afterburner“ von DANCE GAVIN DANCE
Prisoner
Lyrics Lie
Calentamiento Global
Three Wishes
One in a Million
Parody Catharsis
Strawberry’s Wake
Born To Fail
Parallels
Night Sway
Say Hi
Nothing Shameful
Into The Sunset

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