Desolat – Onmyōdō (EP) – Review
DESOLAT liefern mit ihrer EP „Onmyōdō“ auch eine Art Destillat ihres Könnens an. Deutschsprachiger Rock, repetitiv, mit massiver Grunge-Schlagseite und richtig schön aus dem Bauch heraus gespielt. „Takotsubo“ nimmt den Hörer sofort an der Hand, wirbelt ihn locker mit, setzt ihn locker unter Strom. Mit der Scheiß-drauf-Haltung der Neunzigerjahre jubeln uns DESOLAT in „Ebenda“ einen cremigen Ohrwurm unter, verweigern allerdings jegliche offensichtlichen Rockposen und kalkulierte Mitmache-Momente. Kein Zucker für den Publikumsaffen und im Zweifel lieber f..ckt euch alle.
Du denkst, dass alles wird dich nie interessieren?
Will man DESOLAT unbedingt analysieren, dann könnte man ihnen unterstellen Grunge mit Ruhrpott-Attitüde zu spielen. Verzweiflung und Resignation sind den Pottlern schließlich auch nicht fremd. „Ebenda“ bricht in der Mitte und lässt die Hoffnung fahren. Man fühlt sich schon fast dazu ermutigt ein Feuerzeug zu schwenken und scheint sich gleichzeitig damit zu arrangieren, dass es eben mehr Wolken als Sunshine gibt. Ishaltso. „Illusionen“ ist auch nicht gerade der Tschakka-Song, eher eine Skizzierung des Ist-Zustandes, der – Spoileralarm! – scheiße ist.
DESOLAT kommen trotzdem nicht weinerlich rüber, dazu stehen die Riffs viel zu kernig und knarzig, dazu ist der Gesang viel zu selbstbewusst. Dazu rumpeln DESOLAT auch viel zu wenig und scheinen genau zu wissen, was sie tun. Genau dieser Gegensatz macht “ Onmyōdō“ trotz der Kürze wirklich interessant und mich sehr neugierig auf mehr von der Band. Fans von LAFOTE, KARIES und PABST sollten mal reinhören.
Dauer: 10:39
Label: Eigenproduktion
VÖ: 09.01.2019
Tracklist „Onmyōdō“ von DESOLAT
Takotsubo
Ebenda
lllusionen
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