The Chats – Get This in Ya – Review

Das australische Pub-Punk-Trio THE CHATS arbeitet auf ihrer EP “Get This In Ya” nach dem Minimalprinzip. Eigentlich genügt schon ein Blick auf den prächtigen Mullet, den Sänger Eamon Sandwith seine Frisur nennt. Sowas erfordert Mut und die entsprechende Fuck-you-Attitude. Lowester Lo-Fi-Punk mit aufdringlichen Refrains, die gleichermaßen doof wie zweckdienlich sind. Schon fast Hohn, dass THE CHATS ihre Platte einzählen… als ob es beim Takt irgendwelche Missverständnisse geben könnte.

THE CHATS erreichen mit weniger mehr

Mal abgesehen vom trägen, sich durch den Raum drückenden You-Tube-Erfolg “Smoko” – Rauchen ist aber auch echt doof – haben THE CHATS noch einiges mehr auf dem Kasten. “How Many Do You Do” ist purer Rock’n’Roll, komplett abgefüllt, einmal durch die Gosse gezogen und dann auf Punk übertragen. Es ist erstaunlich, wie weit die Band mit einer geiler Idee kommt und wie THE CHATS die einzelnen Songs so aufblasen können, dass sich doch starke (inhaltliche oder musikalische) Wertigkeit und Dynamik ergeben. “Bus Money” erzählt von der Tragik eines Slackers, der seine Kohle zu schnell raushaut. Wobei Sandwith die Notwendigkeit der einzelnen Dinge lustig und plausibel rechtfertigt.

Have you got a fever?

Um zu beweisen, dass sie eben keine “Casualty” sein wollen, reicht der Band im entsprechenden 55-Sekunden-Song ein mahnender und vom Bass flankierter Trommelwirbel zur Taktangabe. Und die zentrale Message “I don’t wanna do your Nazi march tonight” tragen die Australier in “Left Right” schon fast spaßig vor. Jeder Einzelne von THE CHATS bringt mit dem geringsten Aufwand das Beste in “Get This In Ya” ein, ein kurzer Happen Anarchie. Ein Album ist in der Mache, könnte gut werden.

Für Leute, die …
dem abgefuckten Hänger am Marktplatz auch mal zuhören.

Tracklist “”Get This In Ya”” von THE CHATS
Smoko
Nambored
How Many Do You Do
Bus Money
Casualty
Left Right
Temperature

Dauer: 14:50
Label: Independent
VÖ: 10.12.2017

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