13 Crowes – Solway Star – Review
Die vier sympathischen Schotten von 13 CROWES legen mit „Solway Star“ ihr zweites Album vor. Grundsätzlich sollten sich alle angesprochen fühlen, die THE GASLIGHT ANTHEM, ABRAMOWICZ oder BRUCE SPRINGSTEEN gerne mögen und mit dem etwas gestelzten Begriff „Working Class Rock’n’Roll“ etwas anfangen können. Rein musikalisch können 13 CROWES vom Fleck weg überzeugen. Je mehr Folk auf Punk trifft, umso besser. Aber leider gilt auch: Je mehr instrumentale Strecken, umso besser. Der Gesang von Cammy Black (Boxer, Maurer, Vater) ist wirklich streitbar.
Mit dem Kopf gegen die Wand, aber mit Gefühl
13 CROWES legen viel Wert auf Authentizität und Texte, die ehrlich und direkt aus dem Leben gegriffen sind. Auch diese selbst gestellte Aufgabe kann zur Farce verkommen, diese gefährliche Klippe umschifft das Quartett meistens. Ihren geradlinigen Rock verfeinern 13 CROWES mit melodischen Spitzen und genau hier spaltet sich der Kreis der geneigten HörerInnen in zwei Lager. In meinen Ohren klingt es so, als ob Sänger Black um die meisten Töne so gierig und übersteuert ringt, wie ein Straßenköter um ein hingeworfenes Steak. Solange er sich in gemäßigtem Tempo bewegt und Wert auf die Hauptmelodie legt, geht das vollkommen in Ordnung. Aber sobald es nötigt ist, die Emotionen noch mehr hochzuschrauben, wird es echt schwierig.
Immer noch eine Schippe mehr drauf
„Solway Star“ wächst zum Glück von Song zu Song, allerdings stellt sich keine Gewöhnung ein und der Gesang wird bei jedem Durchlauf erneut als grenzwertig empfunden. Allerdings wird es – genau wie bei der Diskussion um SPANISH LOVE SONGS – auch HörerInnen geben, die genau das als Stärke von 13 CROWES sehen. „Dying Breed“ nimmt sich eine Mundharmonika zur Hilfe, die dadurch entstehende urige Atmosphäre entschädigt für einiges. Auch „Jimmy Tick Tock“ und „Romantically Broke“ sind musikalisch absolute Perlen, wenn eben nur der an Hysterie grenzende Gesang nicht wäre. Auch das abschließende „Dg12“ kann überzeugen, besonders durch das zaghafte Anschwellen. Live sind 13 CROWES ganz sicher nochmal ein anderer Schnack. Denn es steht in keiner Sekunde außer Frage, dass die Band mit Herzblut dabei ist und hier keine gekünstelte Schiene fährt. Hört einfach rein, vielleicht filtern eure Ohren ja anders.
Dauer: 33:25
Label: Homebound Records
VÖ: 24.01.2020
Tracklist „Solway Stars“ von 13 CROWES
Gypsy Queen
Solway Star
A75
Jimmy Tick Tock
Nod to the Gods
Romantically Broke
Dying Breed
No Guts No Glory
We Broke the Rocks
Dg12
Alben, die Dir gefallen könnten:
BRIAN FALLON – Local Honey
FAKE NAMES – Expendables
NATHAN GRAY – Rebel Songs
27 Jahre DONOTS – “Heute Pläne, morgen Konfetti” – Die Show
THE OFFENDERS – Class Of Nations
NATHAN GRAY – Working Title
CLINT LOWERY – God Bless The Renegades
OFF WITH THEIR HEADS – Be Good
FOUR YEAR STRONG – Brain Pain
MYLES KENNEDY – The Ides Of March
STRUNG OUT – Songs Of Amor And Devotion
LION’S LAW – The Pain, The Blood And The Sword
THE FEELGOOD MCLOUDS – Life On A Ferris Wheel
JOYCE MANOR – Songs From Northern Torrance
THE FEELGOOD MCLOUDS – Saints & Sinner (EP)
CRIM – 10 Anys Per Veure Una Bona Merda