Dead United – Fiend No. 1 – Review
DEAD UNITED aus Würzburg legen mit „Fiend No.1“ nach über acht Jahren Abstinenz ein neues Album über Wolverine Records vor. Darauf enthalten: Horror Punk. Selbst wenn ich sonst sehr auf übertriebene Inszenierung im Sinne von ALICE COOPER, GHOST, MURDER DOLLS oder auch CRADLE OF FILTH abfahre, dann geht bei dem Begriff Horror Punk bei mir irgendwas sofort zu. Und dafür, dass DEAD UNITED ihre Hörer*innen mit Kreaturen aus der Unterwelt, Monsters und Zombies locken wollen, sind sie unangemessen spaßig unterwegs. Gute Laune an jeder Ecke, noch dazu gesellige Sing-a-Long bei jeder Gelegenheit. Absoluter Horror!
Horror und Humor, beides Geschmacksache
Generell fordern DEAD UNITED einiges von ihren potentiellen Zuhörer*innen. Man sollte das Horror-Ding verstehen und mögen, sie witzig finden und dann auch noch die ganzen Querverweise zu anderen Bands raffen („Waltz Of The Damned“). Der Sound ist bisschen dünn, was aber ganz einfach auch daran liegt, dass wir hier eben schlichtweg einer kleinen Band lauschen, die sich noch dazu im Nischenbereich tummelt. Aber ein etwas dominanterer Basssound würde das komplette Material natürlich sofort stark aufwerten.
Wenn DEAD UNITED in „Mr. Reptile“ einfach roh und pur punken, kann man der Musik schon etwas abgewinnen und live macht das ganz sicher mächtig Spaß. Die Hooks sind nicht irre durchdacht und eher auf kurze Zündung programmiert, aber nichts auf „Fiend No.1“ hallt aufdringlich nach. Aber das schmissige „Fuck The Fiends !!!“ mit echter Rock’n’Roll-Schlagseite und das melodische „Nancy“ erfüllen ihren Zweck und ziehen ordentlich nach vorne. Dazu lässt sich schon gut Bier verschütten und bisschen pogen. Und auch das flächig gezockte „Scream Oh Baby, Scream“ ist durchaus charmant und der Rockabilly-Vibe wirkt nicht aufgesetzt, generell schimmert hier wenig Kartoffeligkeit durch.
Detaillierte Herzensangelegenheit
Ein kleines Highlight ist das Cover von TOM JONES „Unusual“, bei dieser Komposition kann man schließlich auch nicht viel kaputtpoltern und ein gutes Cover macht sich in jeder Setlist gut. „Fiend No.1“ von DEAD UNITED ist ein okayes Album, dass niemandem weh tut, aber in keinerlei Hinsicht Maßstäbe setzt. Allerdings würde ich die Band live nicht unterschätzen, denn dann kommt die eingangs erwähnte optische Inszenierung dazu und die kann bei den soliden Kompositionen nochmal einiges drehen. Es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied zwischen Grusel und Horror, der hier aus meiner Sicht bei diesem Konzept etwas zu oft vermischt wird. Aber alleine, wenn man das stimmige Artwork in die Hand nimmt, merkt man, dass das hier ein Herzenpsrojekt für alle Beteiligten ist und das bringt natürlich eine gewissen Charme mit sich. Und man sollte auch hervorheben, dass DEAD UNITED ihr Handwerk beherrschen und nur das tun, was sie wirklich können.
Dauer: 36:02
Label: Wolverine Records
VÖ: 09.04.2021
Tracklist „Fiend No.1“ von DEAD UNITED
The old Spook Sanatorium on Kill Hill
Green Glowing Skulls
Unusual
Mr. Reptile
The Zombie Shake
Fuck the Fiends !!!
Dawn at Red Rock
Scream! Oh Baby, Scream!
Nancy
It came from Above
Aaaahhhhhhh! Some Bees!
Waltz of the Damned
Artikel, die Dir gefallen könnten:
WEDNESDAY 13 – Necrophaze
PARADISE LOST – Obsidian
THE CUTTHROAT BROTHER – Taste For Evil
ELUVEITIE – Live At Masters of Rock
DEMONS & WIZARDS – III
OCEANS – The Sun And The Cold
EQUILIBRIUM – Renegades
WINTERFYLLETH – The Reckoning Dawn
DOUBLE CRUSH SYNDROME – Death To Pop
HANK VON HELL – Dead
BEHEMOTH – In Absentia Dei
THE RAZORBLADES – Howlin‘ At The Copycats
ÅRABROT – This World Must Be Destroyed
COLD – s/t
PSYCHOTIC YOUTH – New Wonders 1996-2021