Elly Griffiths Grabesgrund Cover

Elly Griffiths – Grabesgrund – Review

“Grabesgrund” von Elly Griffiths ist der siebte Roman aus einer Reihe Krimis, in deren Mitte die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway und der DCI (ein hoher Dienstgrad der britischen Polizei) Harry Nelson stehen. Keine Angst, um dem aktuellen Roman folgen zu können, muss man die vorherigen Bücher nicht unbedingt gelesen haben. Die persönlichen Verbindungen werden zwar nicht im Detail, aber nachvollziehbar, dargestellt. Es geht in “Grabesgrund” um einen Leichenfund in einem alten Kampfflugzeug. Der Insasse ist schnell identifiziert, es ist Fred Blackstock, der im Zweiten Weltkrieg über dem Ärmelkanal abgeschossen wurde. Die etwas schrullige Familie Blackstock wohnt abgelegen auf einem großen Anwesen und gerät selbstverständlich ins Zentrum der Ermittlungen.

Solider Krimi aus dem Baukasten

Schritt für Schritt enthüllen Dr. Ruth Galloway, DCI Nelson und sein Team weitere Merkwürdigkeiten, die sie der Lösung des Falles nicht immer näherbringen, aber jeden einzelnen Blackstock verdächtiger machen. Die Zutaten für “Grabesgrund” sind eigentlich perfekt – Forensik, Archäologie, Polizei, eine Leiche und eine geheimnisvolle, reiche Familie, die eine dunkle Vergangenheiten zu haben scheint. Die Nebenstränge rücken den Fall allerdings immer wieder ins Abseits und lenken vom Wesentlichen ab. Auch das ganz selbstverständliche Mitwirken von zwei Druiden – die den erfahrenen LeserInnen der Galloway-Reihe schon bekannt sind – setzt den Roman manchmal in kein gutes Licht. Die einsame und menschenfeindliche Landschaft wird wiederum eindrucksvoll beschrieben. Auch das Meer, als dunkle und nicht beherrschbare Gefahr, ist ein schönes Stilmittel und sorgt für eine gewisse Aufgeregtheit.

Mehr Zwischenmenschliches, wenig Spannung

Die britische Autorin Elly Griffiths kennt sich gut aus in ihrem Genre, sie kombiniert die bereits etablierten Tricks und Kniffe nachvollziehbar, aber wenig überraschend. So richtig spannend ist der Krimi “Grabesgrund” leider nicht, da er immer wieder vom Weg abkommt und schon von Anfang an die Personen als potenzielle TäterInnen markiert. Eventuell empfiehlt sich die Reihe doch eher in Folge und auch für LeserInnen, die den Fokus auf persönliche Verstrickungen mögen. Wobei trotzdem alle Personen relativ flach bleiben. Eine genauere Ausarbeitung bei den Verdächtigen und auch im Ermittlerteam, hätte dem Roman wirklich gutgetan. Wer einen spannenderen, nervenaufreibenden Pageturner sucht, sollte sich woanders umschauen.

Seiten: 432
Verlag:  Rowohlt Taschenbuch
ISBN-10: 3499218526
ISBN-13: 978-3499218521
VÖ: 20.09.2019

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