250_AYWNUBTTOD - X The Godless Void and Other Stories

And You Will Know Us By The Trail Of Dead – X: The Godless Void and Other Stories – Review

AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD sind keine Band, die aus Prinzip gemeinsam weiter Musik macht. Von daher ist auch das zehnte Album „X: The Godless Void and Other Stories“ von gewohnt hoher Qualität, auch wenn das nicht überraschend ist. Das trifft dann schon eher auf „Original Machines“, das Soloalbum von CONRAD KEELY zu. Solange es die HörerInnen am Ende packt, ist das aber eigentlich auch egal. Und das gelingt den Amerikanern mit ihrem ganz eigenen Mix aus Post-Rock, Alternative und dem gewissen Etwas, auch sechs Jahre nach dem knapper betitelten Vorgängeralbum „IX“.

Indie mit Drama

Nach einem etwas mysteriösen und durchaus interessant gestalteten Intro, das irgendwie zwischen Indianertanz und dem Theme für einen Science-Fiction-Film pendelt, finden AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ziemlich schnell in ihre übliche, rockige Spur. „All Who Wander“ läuft mit einem Hesse-Zitat aus, das sich nicht wirklich im warmen Fluss einordnet, aber für schöne Spannungen sorgt. Anfangs mag man „X: The Godless Void and Other Stories” sicherlich eher aus Prinzip, erst nach einigen Durchläufen kristallisieren sich echte Highlights heraus. Da wäre die gut gestaltete Entschleunigung von „Something Like This“, das pure Aufkeimen des Songs, gebettet auf samtigen Streicherklängen und wandernden Synthies.

And You Will Know Us By The Trail Of Dead 2020, Foto von Viktor Skot

Vermeintlich simpel gestrickte Indietreiber wie „Don’t Look Down” profitieren eindeutig vom zuckersüßen und wehmütigen Gesang von Keely und der fest in der DNA der Band verankerten Lässigkeit. In solchen Momenten erobern sich AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ihren ehemaligen USP, den andere Bands dann erfolgreich transferiert haben, ganz selbstbewusst zurück. „Children Of The Sky” schwillt im Mittelteil komplett an, entwickelt sich zu einem großen Drama und scheint beinahe zu implodieren.

Herrlich, wie die Band dann wieder das Steuer übernimmt und ihre Schäfchen behutsam in Trockene bringt. „Eyes Of The Overworld“ greift die knackige Spannung vom Opener auf und vermengt futuristische Sounds mit Tribalbasics. Dadurch entsteht eine seltsame sphärische Atmosphäre, die allerdings nirgendwo so richtig hinführt.

Man weiß, was man kriegt

Zum Ende hin, gehen „X: The Godless Void and Other Stories“ etwas die Ideen aus, was das Album in Hinblick auf Überraschungen und Kreativität im Mittelfeld einordnet. Allerdings sprechen wir hier von AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD, was bedeutet, dass die Die-hard-Fans sich alle zehn Finger danach schlecken werden. Abgesehen von einigen egalen Momente („Gravity“, „Through The Sunlit Door“), gibt es nämlich keine wirklichen Durchhänger. „X: The Godless Void and Other Stories” scheint mal wieder für den Kopfhörer oder die High-Tech-Anlage produziert zu sein.

Erst dann werden die Feinheiten hörbar, man kann die wandernden Töne und die Intensität von Bass und Drums im Bauch spüren oder sich von den Synthiespitzen wegbeamen lassen. Wahrscheinlich liegt das Geheimnis von Keely und Reece auch genau darin, eine 1:1-Band zu sein, die zwar Hits aber laufenden Band, aber nicht vorrangig für die grölende Stadionmenge produziert.

Dauer: 50:34
Label: Inside Outmusic (Sony Music)
VÖ: 17.01.2020

Tracklist “X: The Godless Void and Other Stories” von AYWKUBTTOD
The Opening Crescendo
All Who Wander
Something Like This
Into The Godless Void
Don’t Look Down
Gone
Children Of The Sky
Who Haunts The Haunter
Eyes Of The Overworld
Gravity
Blade Of Wind
Through The Sunlit Door

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