Insomnium - Heart Like A Grave

Insomnium – Heart Like A Grave – Review

Mit ihrem neuen, achten Album “Heart Like A Grave” hat die finnische Melodic-Death-Metal-Band INSOMNIUM es wieder geschafft, viele Gegensätze gekonnt zu vereinen. Klanglich durch den Mix von Jens Bogren abgerundet und von Kimmo Perkkiö produziert, erwarten den Hörer eine Stunde intensive Emotionen. Nachdem er die Live-Feuertaufe schon mehrmals bestanden hat, ist Lead-Gitarrist Jani Liimatainen (ehemals SONATA ARCTICA) nun als dritter Gitarrist fest mit dabei, was dem Album natürlich immens guttut.

Singende Gitarren, die Klangwelten erschaffen, Abenteuer bestreiten und im nächsten Moment wieder alles einreißen und in die Schlacht ziehen. Anders als der Vorgänger “The Winters Gate”, bei dem die Band ein einziges langes Stück geschrieben hat, gibt es nun wieder einzelne Songs.

Zwölf Kapitel erzählen eine Geschichte namens INSONIUM

Auch wenn INSOMNIUM damit auf den ersten Blick ihr Schiff wieder in den sicheren Hafen steuern, bedeutet das in ihrem Kosmos nicht, dass sich die Band anbiedern oder zähmen lassen würde. Die größte Hürde für Melodic Death Metal ist es wohl, nicht dröge zu werden und die unterschiedlichen Pole nachvollziehbar zu verbinden. INSOMNIUM stechen von Anfang an genau mit dieser Stärke hervor. Immer mit leichter Schlagseite auf die elegischen Parts, gelingt es ihnen durchweg packende Geschichten zu spinnen. Und natürlich bleibt es bei dieser Gitarrenmacht nicht aus, dass besonders in dieser Hinsicht die ganze Bandbreite abgedeckt wird (“Pale Morning Star”).

Insomnium-Bandfoto-2019
Insomnium, 2019

Alles optimal dargeboten

Die Stimmung auf “Heart Like A Grave” ist gut durchmischt, neben anschwellenden Songs, gibt es auch gleich zackig einsteigende Songs wie “The Offering” mit den herrlichen Twin-Gitarrenmelodien oder das thrashig angehauchte “Mute Is My Sorrow”. Songs, die beide nicht mit prägnanten Melodien und stärkerer Rhythmusbetonung geizen.

Der Titeltrack “Heart Like a Grave” ist dann pure Vertonung von Sehnsucht, die Gitarren setzen den Hörer sanft auf sanft schwingende Wellen und tragen ihn davon. Auf die letzte Reise oder direkt ins Glück? Das bleibt dem Hörer überlassen. INSOMNIUM gelingt es hier mehrere Ebenen auf einmal zu liefern und dadurch besondere Tiefe zu erzeugen. Für mich eines der Highlights der Platte!

In Skandinavien lebt der Metal

Äußerst cineastisch inszeniert, kommt hier kein Song unter knapp fünf Minuten weg. Bildgewaltig setzten INSOMNIUM uns ihre Abenteuer in den Kopf, immer weit entfernt davon mainstreamtauglich oder leicht zugänglich zu sein. Auch stimmlich sind INSOMNIUM gut aufgestellt, was Songs wie ” And Bells They Toll” auch in dieser Hinsicht den richtigen Rahmen zusichert. Dass die Musiker aus Finnland immer groß denken und ihre Songs nicht unnötig aufblasen, ist klar, aber auf “Heart Like A Grave” besonders gut gelungen. Die Spitzen und Höhepunkte dienen immer dem Gesamtwerk, kein Song hebt sich besonders hervor.

Tracklist zu „Heart Like A Grave “ von INSOMNIUM
Wail of the North
Valediction
Neverlast
Pale Morning Star
And Bells They Toll
The Offering
Mute Is My Sorrow
Twilight Trails
Heart Like a Grave
Karelia

Dauer: 1:10:46
Label: Century Media
VÖ: 04.10.2019

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