Metawave – Means / End – Review
Der erste Gedanke, der einem zwangsläufig in den Sinn kommt, wenn man die MC „Means/End“ von METAWAVE hört, ist betörend. Dezent aufdringlich umschmeicheln Beats und Gesang die Hörer*innen, die Band aus Portugal gönnt sich einen langen Aufbau. Die Mischung aus Techno, Shoegaze und Industrial ist interessant im besten Sinne und stark orientalisch konnotiert. Die Beats sind nicht aggressiv pumpend, aber gemeinsam mit dem stark melodiösen, oft flüsternden und schwankenden Gesang, gibt es trotzdem kein Entrinnen nach rechts oder links. Ohne Übertreibung darf man an manchen Stellen Referenzen zu DEAD CAN DANCE und LEBANON HANOVER ziehen.
Betörender, musikalischer Rauschzustand
Genauso drehbar wie der Albumtitel und dessen Bedeutung, sind die Kompositionen von METAWAVE. Anfang und Ende klatschen ab und tauschen die Positionen, man verliert sich komplett und gerne in dem Sog. Wenn sich bald die schwülen Nächte ankündigen, bietet sich die Musik von METAWAVE besonders gut dazu an, um im Dunkeln auf dem Balkon zu chillen. Das Drama kommt schleichend und führt Songs wie „The Well“ oder „The Dust“ direkt ins Ohrwurmzentrum zur Festanstellung in die Loop-Abteilung. Die Band setzt grundsätzlich auf Vehemenz und Schichten, dabei agiert sie nicht wirklich vorhersehbar und das mystische Endergebnis ist schon bemerkenswert anders. METAWAVE geben trotzdem wenig vor, inspirierend aber dazu, große Abenteuer im eigenen Kopf zusammenzuspinnen. Man kann schwer sagen, ob diese Musik eine Reproduktion von tatsächlich erlebten Rauschzuständen ist oder die Band den Rausch nüchtern erzeugen kann. „Means/End“ schwebt aber schön im Raum, ist nicht greifbar und trotzdem allumfassend.
Dauer: 33:09
Label: Mörtelsounds
VÖ: 28.05.2021
Tracklist „Means/End“ von METAWAVE
Ablaze
Cloudbuster
The Well
In My Shell
Dust City
Heights And Abysses
The Swarm
A Means To An End
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