Nosebleeder No Artwork

Nosebleeder – No – Review

Das Kölner Punktrio NOSEBLEEDER zieht auf ihrem Debüt „No“ zehn Songs in exakt 19 Minuten durch. Wow, da hat es jemand eilig! Doch selbst wenn die Band einen starken, mitreißenden Zug hat, dann wird hier nicht geballert oder unnötig gehetzt. Seit sieben Jahren machen Gitarrist und Sänger Daniel, Bassist und Sänger Thomas und Schlagzeuger Jochen gemeinsam Musik. Jetzt kommen wir in den Genuss der reinen, musikalischen Essenz ihres Schaffens. NOSEBLEEDER kommen rasch und effektiv auf den Punkt – Punkrock ohne Schleifen, aber trotzdem mit Wiedererkennungswert.

NOSEBLEEDER, 2021

Punk ohne Schleifchen, aber trotzdem Wiedererkennungswert

Angesichts der verfügbaren Spielzeit, ist es keine Überraschung, dass NOSEBLEEDER mit dem Opener „Ghost of a Missionary Post“ sofort in der Tür stehen. Mit einem Bein sind sie sogar schon wieder draußen, aber die Melodien bleiben irgendwie noch im Raum stehen und hallen nach. Der Sound auf „No“ ist dicht und schon fast etwas dumpf, trotzdem bahnt sich die Gitarre mit ihren hellen Widerhaken immer wieder den Weg ins Ohrwurmzentrum („Glitter Band“, „(I Killed) Laura“). Hört man genau auf die Texte, dann fällt eine ironische Note auf, die man bei der Instrumentierung gar nicht erwarten würde.

Das ist Gefühl im Raum

Während NOSEBLEEDER selbst sich von Bands wie SNUFF, DAG NASTY, SAMIAM und LEATHERFACE inspiriert fühlen, hört man auch deutliche, kompositorische Einflüsse von BOB MOULD oder HOT SNAKES. Und zwar im Hinblick auf die winzigen Momente, die nur wenige Sekunden dauern und den Song urplötzlich wertig und interessant machen. Das können ein Basslauf oder ein gekonnter, musikalischer Zusammenstoß von allen drei Kerlen sein – plötzlich ist da ein ganz besonders packendes Gefühl im Raum. „No“ hinterlässt einen trotzdem neugierig und mit der Frage, was passieren könnte, wenn NOSEBLEEDER ihre Ideen weiterspinnen. Der rauchige Gesang eignet sich perfekt dazu, um längere Geschichten zu erzählen und auch die Gitarre lässt häufig durchblitzen („Trigger“, „Cheer Machine“), dass es nicht an mangelndem handwerklichen Können liegt, dass jeder Song in weniger als zwei Minuten ins Ziel läuft.

Dauer: 19:00
Label: Flight13 Records
VÖ: 08.01.2021

Tracklist „No“ von NOSEBLEEDER
Ghosts of a Missionary Post
Glitter Band
Dilapidated
Hurtya
Nine43
DC
Coins for the Robot
Poe (feat. Peter Cortner Ex-DAG NASTY)
(I killed) Laura
Erebus
Trigger
Cheer Machine

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