Wednesday 13 – Necrophaze – Review
Bands wie WEDNESDAY 13 liefern schon immer gut ab, mit dieser Regel bricht auch „Necrophaze” nicht. Egal wie sich Joseph Poole auslebt, es funzt immer. Natürlich muss man auf Horrorpunk, übertriebene Inszenierung und das Spiel mit den Klischees stehen. WEDNESDAY 13 erinnern wieder stark an MARILYN MANSON und in manchen Momenten sogar an MINISTRY, über zu wenig Härte kann man sich wahrlich nicht beklagen. „Necrophaze“ spielt gekonnt mit diesem gewissen Schaudern, ohne Richtung Kitsch oder wahrhaftiges Böses abzudriften.
So gut wie nie
Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Condolences“ wirkt „Necrophaze“ zusammenhängender. WEDNESDAY 13 legen mehr Wert auf das Riffung und stellen die Refrains nicht so doll in den Vordergrund. Dafür wird der Hörer schon bei den Strophen gepackt, im Refrain geht es eher darum, noch mehr zu eskalieren. „Necrophaze“ von WEDNESDAY macht wahnsinnigen Spaß, ist tanzbar und trotzdem ausreichend kantig. Bei Songs wie beim schwarzen Partyhit „Bring You Own Blood“ oder beim melodisch-doppeldeutigen „Monster“ wird klar, dass es der Band um das Ergebnis geht. Wenn der Bass maßgeblich ist, wird der aufgedreht. Wenn die Gitarren braten sollen, kriegen sie ihre Chance und wenn Zeit für ein Solo ist, wird auch das integriert. Das macht das Album abwechslungsreich und zeigt, dass WEDNESDAY 13 eben keine Selbstdarstellung für Joseph Poole ist. Metal als Show, optische Übertreibung, dafür das Metal einmal bekannt. Das war die Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen und sich von diesem abzugrenzen. Ich bin froh, um jede Band, die diese Botschaft weiterhin vermittelt.
Wer genau ist denn jetzt der Aasfresser?
Das gut nach vorne gehende „ZODIAC“ und das schaurige Intro „Be Warned“ zeigen, wie man Samples, Interludes und Synthies gekonnt mit Metalstrukturen verbindet, ohne kindisch zu wirken und den Song unnötig zu verwässern. Mit „Decompose“ stößt die Band sogar eine verstaubte Tür in die Achtzigerjahre auf, der Stampfer weiß zu gefallen. Und am Doublebass-Gewitter von „The Hearse“ hätten Dani Filth und Paul Allender von CRADLE OF FILTH ihre Freude gehabt. WEDNESDAY 13 haben den Dreh mittlerweile einfach richtig gut raus. Kein Wunder, denn mittlerweile ist die Band seit 14 Jahren unterwegs. Auch live sind WEDNESDAY 13 übrigens sehr empfehlenswert, in Deutschland darf man sie auf Tour mit SOIL und STATIC X bewundern. Geht mehr auf Konzerte und kommt rum, so gut wie auf „Necrophaze“ klang die Band noch nie.
Dauer: 41:42
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.09.2019
Tracklist “Necrophaze” von WEDNESDAY 13
Necrophaze
Bring Your Own Blood
ZODIAC
Monster
Decompose
Be Warned
The Hearse
Tie Me A Noose
Life Will Kill Us All
Bury The Hatchet
Necrophaze Main Theme (End Credits)
Animal (Fuck Like A Beast)
Alben, die euch gefallen könnten:
PARADISE LOST – Obsidian
5 verstörende Videos, um in Halloween-Stimmung zu kommen
GHOST veröffentlichen Video zu “Hunter’s Moon”
THE CUTTHROAT BROTHER – Taste For Evil
ELUVEITIE – Live At Masters of Rock
DEMONS & WIZARDS – III
OCEANS – The Sun And The Cold
EQUILIBRIUM – Renegades
WINTERFYLLETH – The Reckoning Dawn
DOUBLE CRUSH SYNDROME – Death To Pop
HANK VON HELL – Dead
BEHEMOTH – In Absentia Dei
SYSTEM OF A DOWN veröffentlichen zwei neue Songs
DEAD UNITED – Fiend No.1
NECRONAUTICAL – Slain In The Spirit