Equilibrium - Renegades - Artwork

Equilibrium – Renegades – Review

EQUILIBIRUM liefern mit „Renegades“ ein neues Album ab, diesmal weniger konzeptuell und trotz der bekannten Basis irgendwie moderner. Die äußerst sympathische Band ist ein Phänomen – sie präsentiert einerseits fast makellos das fleischgewordene Klischee eines Metalnerds, inklusive Rollenspielatmosphäre, Bier- und Methorntaugliche Hymnen, gutturalem Gekeife in Kombination mit pathetischen Hymnen und einer angepassten optischen Inszenierung. Hier schreit alles nach Metal! Gegen die Engstirnigkeit, die dem Genre häufig unterstellt wird, wehren sich die EQUIs aber seit dem ersten Album. So gibt es auf „Renegades“ nun Altbewährtes auf Stand gebracht und in „Path Of Destiny (feat. The Butcher Sister)“ dann auch einfach mal Hip Hop. Tja, damit muss man leben, born to be epic.

EQULIBIRIUM verteidigen ihre Basis

Grundsätzlich gibt und gab es bei EQUILIBRIUM nichts Unausgegorenes, das ist auch auf dem mittlerweile sechste Studioalbum „Renegades“ so. Man kann sich streiten, ob die Refrains zu platt formuliert sind, man kann sich aber auch darüber streiten, ob der Regenbogen zu bunt ist. Fakt ist, dass die Refrains fast ausnahmslos in Ohrwurmzentrum wandern und es sich da gemütlich machen. Seit „Erdentempel“ schleichen sich auch immer mal wieder englische Texte ein, auch auf „Renegades“ wird wieder gemischt. Und die Riffgewitter mögen noch so brachial und vorhersehbar sein, sie zünden und das nicht nur live. Kaum eine Band zelebriert so schamlos ihre Leidenschaft für epische Synthies, exemplarisch dafür steht fast jedes Lied auf „Renegades“. Man merkt EQUILIBRIUM die Spielfreude wieder an, die in der mittlerweile schon 18 Jahre andauernden Bandgeschichte auch zwischenzeitlich mal etwas abgeflaut war.

Die Band EQUILIBRIUM 2019

Endlich erwachsen, Prost!

Im Vergleich zum letzten Album, haben EQUILIBRIUM den Graben zwischen Klargesang und gutturalem Gesang noch etwas breiter gemacht. Die beiden Gesangsstile kontrastieren sich jetzt noch stärker, das wird nicht allen gefallen. Der Norweger Skar ist neu an Bord und verantwortlich für die Hymen, während Biervernichter Robse weiterhin das Grobe beisteuert. Das Artwork stammt von Skadi Rosehurst, die die Band schon länger unterstützt und nun auch live Keyboard spielen wird. Der Epic Metal scheint erwachsen geworden, inhaltlich artikulieren sich EQUILIBRIUM immer weniger fantastisch, sind immer konkreter in der Gegenwart. Der Schritt wurde schon auf dem letzten Album „Armageddon“ angedeutet, aber erst jetzt hat sich die Band getraut, sich wirklich vollkommen zu emanzipieren. Dass sie das geschafft haben, ohne ihre eigentliche Besonderheit zu verwässern oder gar zu verleugnen, ist bemerkenswert.

Dauer: 42:29
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 23.08.2019

Tracklist „Renegades“ von EQUILIBRIUM
Renegades – A Lost Generation
Himmel und Feuer
Path of Destiny (feat. The Butcher Sisters)
Moonlight
Kawaakari – The Periphery of the Mind
Johnny B
Final Tear
Hype Train (feat. Julie Elven)
Rise of the Phoenix

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