Wolves In The Throne Room – Primordial Arcana – Review
Mit “Primordial Arcana” legt die amerikanische Atmospheric-Black-Metal-Band WOLVES IN THE THRONE ROOM ihr mittlerweile siebtes Album vor. Die Band ist schon insofern ein Phänomen, dass auffällig viele Menschen, die sonst nichts mit Black Metal am Hut haben, einen Zugang zu deren ganz speziell aufgeladener Musik finden können. Eventuell liegt es daran, dass die meisten Bands in den Neunzigern hängen, sich zu weit nach vorne wagen und WOLVES IN THE THRONE ROOM stattdessen so weit wie möglich zum Ursprung von allem kommen möchten. Die viele Natursamples sind immens hilfreich, um diese gewisse Stimmung zu erzeugen, aber letztendlich kommt dieses Gefühl ganz ureigen aus der Band selbst.
Immer einen Schritt weiter
Deshalb sind mächtige siebeneinhalb Minuten lange Epen wie “Underworld Aurora” auch kaum mit anderen musikalischen Erfahrungen zu vergleichen. WOLVES IN THE THRONE driften komplett ab, nehmen uns mit in ihren eigenen Kosmos, in dem Symphonic nicht kitschig, sondern weitläufig und harmonisch klingt (“Eostre”) und Growling aus den Tiefen nach unten dringt, ohne bedrohlich zu wirken. Der präzise Doublebass massiert die Zwischentöne gründlich und stetig ein. Das Beste an “Primordial Arcana” ist wohl, dass WOLVES IN THE THRONE ROOM beides können: Sie stoßen die Tore sowas von weit aus und fluten alles mit ihrem bildlichen, prächtigen Sound und kesseln uns im nächsten Moment so eng ein, dass uns der Atem stockt (“Master Of Rain And Storm”).
Die Verbindung zur Natur liegt auf der Hand und auch die kleine “Wherever I May Room” Riff-Verbeugung in diesem Song sollte erwähnt werden, denn immerhin gibt Schlagzeuger Aaron METALLICA und SLAYER als musikalische Initialzündung an. “Through Eternal Fields” atmet Vergangenheit und stellt einmal mehr heraus, was für hervorragende Musiker hier am Werk sind. Alleine das Horn am Anfang von “Primal C” geht einem durch Mark und Bein, das erinnert definitiv an BEHEMOTHs Großtaten und ist an Dominanz kaum zu überbieten.
Ungehobelt zauberhafte Kompositionen
WOLVES IN THE THRONE ROOM sind vollkommen zu Recht eine besondere Band, mit “Primordial Arcana” bestätigen sie das. Es gibt Bands, wie PANOPTICON, FALKENBACH oder THE GREAT OLD ONES, die ähnliche Sphären mit gleicher Intensität erreichen, aber Kompositionen wie “Spirit Of Lightning” sind trotzdem einzigartig. Es fällt schwer, diese vielschichtig und soundtechnisch auf den Punkt abgestimmte musikalische Reise zu beschreiben, ohne WOLVES IN THE THRONE ROOM zu entzaubern und alle Hörer*innen der eigenen Erfahrung zu berauben. Mystische Folklore paart sich hier mit garstiger Raserei, die sich bedrohlich groß auftürmt und dann unsagbar traurig ausfließt und den Schmerz in die Herzen eintrümmert.
“Banishing weakness inside you, call old ones to battle beside you” heißt es in diesem spirituell reinigenden Song, dessen Wirkung am Ende diesen fantastischen Albums steht, wenn man sich vollends darauf einlassen kann. “Primordial Arcana” von WOLVES IN THE THRONE ROOM entfaltet sich am besten im Dunklen oder in der Natur.
Dauer: 44:35
Label: Century Media Records
VÖ: 20.08.2021
Tracklist “Primordial Arcana” von WOLVES IN THE THRONE ROOM
Mountain Magick
Spirit Of Lightning
Through Eternal Fields
Primal Chasm (Gift Of Fire)
Underworld Aurora
Masters Of Rain And Storm
Eostre
Alben, die Dir gefallen könnten:
ENSLAVED – Heimdal
WALDGEFLÜSTER – Dahoam
FLESIA – Essenz (EP)
CELESTE – Assasine(s)
ZEAL & ARDOR – Zeal & Ardor
WIEGEDOOD – There’s Always Blood At The End Of The Road
krachfink.de Playlist mit Black Metal Highlights 2021
BEHEMOTH – In Absentia Dei (Live)
Interview mit MONOSPHERE zu “The Puppeteer”
THE OCEAN – Phanerozoic Live
IMPERIAL TRIUMPHANT – An Evening With Imperial Triumphant (live)
BORKNAGAR – Borknagar (25th Anniversary Re-issue 2021)
FLESIA – Trost
GHOST BATH – Self Loather
CRADLE OF FILTH – Existence Is Futile
WIEGEDOOD veröffentlichen “Nuages” vom kommenden Album “There’s Always Blood At The End Of The Road”
Interview mit Naut von NECRONAUTICAL zum Album “Apotheosis”
HAKEN – Virus
WALDGEFLÜSTER veröffentlichen neuen Song “Am Tatzlwurm feat. JJ von Harakiri For The Sky”
SILVER LAKE by ESA HOLOPAINEN – s/t
AMORPHIS – Live At Helsinki Ice Hall
LEPROUS – Pitfalls
TIME WORN – Leave The Soul For Now
OPETH – In Cauda Venenum
BORKNAGAR – True North
BEHEMOTH – Opvs Contra Natvram
PSOTY – Sunless
HEADS. – Push
SIBIIR – Ropes
TARGET – Deep Water Flames
GÖSTA BERLINGS SAGA – Konkret Musik
PAIN OF SALVATION – Panther
PUSCIFER – Existential Reckoning
LEPROUS – Interactive Livestream im Cederberg Studio vom 09.10.2020
SIGUR RÓS – Odin‘s Raven Magic
LIZZARD – Eroded
ÅRABROT – Norwegian Gothic
HUMANS AS ORNAMENTS – The Option To Disappear
ELUVEITIE – Live At Masters Of Rock
TRIBULATION – Where The Gloom Becomes Sound
WITHERFALL – Curse Of Autumn
JOHAN G. WINTHER – The Rupturing Sowle
NECRONAUTICAL – Slain In The Spirit
SLEEP TOKEN – This Place Will Become Your Tomb
DEAFHEAVEN – Infinite Granite
HORTE – Maa Anta Yon Vaientaa