BastiBasti – Spiral Tapes II – Review
Nur ein Jahr nach seiner ersten EP „Spiral Tapes I“ meldet sich BASTIBASTI mit „Spiral Tapes II“ zurück. Über ausreichend Fingerspitzengefühl und kreatives Geschick verfügt der Sänger von CALLEJON zweifelsohne, ganz gleich, welche Genres er durcheinanderwirbelt. Konstant von dunklen Wolken überschattet, sind die acht Tracks zwar musikalisch unterschiedlich, aber stets geprägt und geleitet von Bastis Stimme, Melancholie und seinem skeptischen Blick auf unsere Gesellschaft. Es wäre zu viel verlangt, hier tatsächlich Hits im Sinne von DEPECHE MODE oder NINE INCH NAILS in ihren Glanzzeiten zu erwarten. Die Inspiration ist dennoch deutlich und wird mit ausreichend eigener Handschrift umgesetzt. Bleibt man im deutschsprachigen Bereich, könnten auch STILLSTE STUND‘ („Holo“) oder AND ONE als Referenzen herangezogen werden, auch Tendenzen zum Album „33“ von GRZEGORZ sind spürbar („Nudeln mit Nix“).
Die musikalischen Verästelungen, immer ausgehend von Rock und Metal, Richtung Synthie, Shoegaze und Goth, sind gelungen, auf lange Sicht wahrscheinlich zu viel des Guten.
Eine düstere Klangwelt voller Bedrohung und Melancholie
„Spiral Tapes II“ von BASTIBASTI folgt seinem eigenen Titel: Er baut Song für Song eine erdrückende Drohkulisse auf, die uns letztendlich mit einem rasenden Black-Metal-Finale, depressivem Klavier und einer dystopischen Anspielung auf Hieronymus Bosch in den Abgrund zieht. Wer sich jetzt noch einen Bildband des niederländischen Malers ansieht, ist spätestens dann komplett fertig mit der Welt. Generell entfaltet die EP ziemlich rasch ein Kopfkino und schreit nach einer visuellen Begleitung in Form eines Comics, der eine zusammenhängende Geschichte erzählt. Gerade mit deutschen Texten setzt man sich als Künstler immer ein gewisses Limit, im pumpenden „Lumpi“ beweist BASTIBASTI, dass er groß und international klingen kann und er den Konter von poetischem Pop und kühlem Beat sehr gut im Griff hat.
Um Eskapismus zu betreiben, sich begrenzt im Elend zu suhlen und von dem allgemeinen Abfuck abzuspalten, ist „Spiral Tapes“ durchaus geeignet. Den schützenden Rahmen hat BASTIBASTI mit dem Intro „Herein“ und dem Finale „Heraus“ gut vorgegeben. Gerade jetzt in der fiesen, kalten Jahreszeit nimmt man dieses Angebot gerne an, irgendwann sollte man jedoch gründlich lüften und den Blick optimistisch nach vorne richten.
Dauer: 24:25
Label: Easthaven Records
VÖ: 31.10.2024
Tracklist „Spiral Tapes II“ von BASTIBASTI
Herein
Holo
Menschenpark
Menschenpark 2
Lumpi
Nudeln mit Nix
Uncanny Valley
Heraus
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