Lest die Review zu "Eternia" von CALLEJON bei krachfink.de

Callejon – Eternia – Review

Mit “Eternia” legt die Metalcoreband CALLJEON das zehnte Album in zwanzig Jahren Bandgeschichte vor. Und wenn man so zurückblickt, dann lässt sich erkennen, dass die Band sich in vielerlei Hinsicht treu geblieben ist. Im Hinblick auf Sound, Humor und optische Gestaltung, aber auch im Hinblick auf die Qualität ihrer Songs. Dass nun mit “Eternia” eines ihrer besten, wenn nicht sogar ihr bestes, Album der Diskografie erscheint, kommt nun doch etwas überraschend. In den folgenden Zeilen erkunden wir dieses Paradoxon gemeinsam. Metalcore und deutsche Texte sind also nicht per se Ausschlusskriterien für gute Alben, auch 2022 nicht.

Aus der Traum, die Hoffnung verpufft

CALLEJON ist auch schon vor “Eternia” etwas gelungen, dass sich jede Band aus jedem Genre wünscht. Sie haben eine eigene Ästhetik gefunden und sind immer sofort als sie selbst erkennbar. In diesem, eigenen, Spektrum ist einiges etabliert und vieles möglich. Auf der einen Seite gibt es den erbarmungslosen, harten Teil und das auffallend gute Screaming von Sänger BastiBasti. Dem gegenüber stehen aber bewusst emotionale Momente, in denen offensiv gefühlige Texte gegen Riffwände laufen. Das ist der Band genauso wenig peinlich, wie der ganz eigene Bandhumor.

Wobei es auf “Eternia” weniger lustig, wenn auch kurzweilig zugeht. Der Titeltrack katapultiert uns mit einer durch Synthies angetriebenen Spannung in das Album, live auf jeden Fall der richtige Anschub und ganz nebenbei ballern CALLEJON hier ein Riff, das GHOST auch sehr gut gestanden hätte. Diese Achtzigerjahre-Atmo steht mit Sicherheit in Zusammenhang mit der von BastiBasti angekündigten “Geschichte aus seiner Kindheit…”. Er skizziert im Opener, die Angst vor Zukunft und das Verpuffen von Träumen, gleichzeitig aber immer verbunden mit Hoffnung.

Ganz schön Rabatz in Eternia

Dieser bewusste Kontrast resultiert dann in Songs wie “Sternenstaub”. Ein Songtitel wie aus einem Fantasyroman. Aber weit gefehlt, denn CALLEJON setzen beinharten Thrash-Metal auf. Nur um Refrain alles zu überzuckern. Die Dosis macht das Gift und genau das ist das Geheimnis von “Eternia”. “Ich gebe dir einen Namen, damit du weißt, dass du wirklich existierst”, so singt BastiBasti in “Mary Shelley”. Ein Song über falsche Propheten, Verdrehung der Umstände und unterschiedliche Perspektiven. Als Modern Metal startend, zerfetzen CALLEJON zu Ende hin alles und verdunkeln die Komposition mit Black Metal. Aber eben immer mit der eigenen Handschrift im Blick.

Wer regiert dein Universum?

CALLEJON gelingt es auch, mit einer einzelnen Message auf mehreren Ebenen anzudocken. “Emokeller” könnte genauso ein Einzelschicksal beschreiben, sich an eine Emotion oder die ganze Menschheit richten. Nehmt euch einfach, was ihr braucht und was eucht erreicht. Man kann jetzt auch darüber spekulieren, ob hinter Zeilen wie “egal wie oft ich links geh, es kommt immer nur rechts…” vielleicht doch noch mehr steckt (“Ich Komme Niemals An”). Einen offensichtlichen Knicks vor Master Of The Universe gibt es leider nicht, einzig der Titel “Eternia” erinnert an den Planeten auf dem Prinz Adam mit der Königsfamilie lebt.

CALLEJON haben mit diesem Album drei dicke Ausrufezeichen in ihrer Diskografie gesetzt.

Dauer: 55:24
Label: Warner
VÖ: 26.10.2022

Tracklist “Eternia” von CALLEJON
Eternia
Tor Des Todes
Guillotine
Sternenstaub
Mary Shelley
Emokeller
Scareglow
Ich Komme Niemals An
Hexenhaus
SilverSurfer
Loreley

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