Lest die Review zu "Heroine" von THRONHILL bei krachfink.de

Thornhill – Heroine – Review

THORNHILL klingt irgendwie nach einer spannenden Abenteuerserie und der Albumtitel „Heroine“ weckt auf Erwartungen auf eine gewisse Verrücktheit. Unterm Strich machen die Australier auf ihrem zweiten Album Metalcore mit einer Alternative-Schlagseite und dem Hang zum Theatralischen. Sänger Jacob Charlton wäre in diesem Fall derjenige, mit dem das Unterfangen stehen und fallen kann.

Und er meistert den Gesang fabelhaft, weckt Erinnerungen an MUSE und kann trotzdem die große Metalcore-Keule schwingen. Bei ihrer cineastischen Herangehensweise an die Kompositionen setzten THORNHILL auch tatsächlich nur das um, was sie stemmen können. Die Diversität wird mindestens genauso viele Fans abschrecken, wie anziehen und begeistern.

Viele Einflüsse in THORNHILL

Das übliche Wechselspiel von harsch und hart, scheint sich im Metalcore mittlerweile komplett überholt zu haben, zumindest wenn man THORNHILL als Referenz nimmt und bei den etablierten Größen umhört. Statt mit hohen Ausschlägen, geht „Heroine“ auch eher in die Breite. Die Band überspringt das Clublevel und steigt mit dem Opener „The Hellfire Club“ gleich groß mit Show ein. Feuerzeuge raus und schmachtende Blicke aufgelegt. Beides kann dann im darauf folgenden „Leather Wings“ von weit ausholende Tanzbewegung und polyrhythmisches Gezucke abgelöst werden.

Das Gute an THORNHILL ist wohl, dass man ihnen (noch) alles abnimmt. Also auch den aufpolierten Nu-Metal-Vibe, den sie immer mal wieder einfließen und den Alternative Rock, den sie in den Zwischentönen („Varsity Hearts“ und „Something Terrible Came With The Rain“) anklingen lassen. Der Drummer ist wiederum stark vom Modern Metal der frühen Nullerjahre inspiriert.

Bunt schillernd, nicht alles durchdacht

Wenn „Heroine“ überhaupt ein Problem hat, dann sind es die fehlenden Hitmomente, die sofort ins Ohr springen und sich dort dauerhaft (oder zumindest kurzfristig) festsetzen. THORNHILL überzeugen eher als Gesamtwerk mit dem Ergebnis aller zusammenlaufenden, musikalischen Leistungen und vielen Ideen. Stellt man allerdings das dramatische „Blue Velvet“ dem vom Fleck weg explodierenden und durchweg metallisch zuckenden „Casanova“ entgegen, dann ist der Rahmen schon arg groß gezogen und THORNHLIL zeigen hier zwei komplett gegensätzliche Seiten.

Der Ansatz bunt schillern und viel zeigen zu wollen, ist nachvollziehbar, macht es THORNHILL aber auf Dauer schwer. Bleibt abzuwarten, ob sie die vielen Beete, die sie hier musikalisch und auch optisch beackern, auf Dauer auch sinnvoll und dauerhaft zum Blühen bringen können.

Dauer: 40:58
Label: UNFD
VÖ: 03.06.2022

Tracklist „Heroine“ von THORNHILL
The Hellfire Club
Leather Wings
Blue Velvet
Arkangel
Valentine
Casanova
Something Terrible Came with the Rain
Hollywood
Raw
Varsity Hearts
Heroine

Alben, die Dir gefallen könnten:
CABAL – Magno Interitus
BURY TOMORROW – The Seventh Sun
COHEED AND CAMBRIA – Vaxis II: A Window Of The Waking Mind 
OCEANS – Hell Is Where The Heart Is Part II: Longing (EP) 
BURY TOMORROW veröffentlichen neuen Song “Life (Paradise Denied)”
NORMA JEAN – All Hail
ARCHITECTS – The Classic Symptoms Of A Broken Spirit
UNDEROATH – Voyeurist
CALIBAN – Dystopia
MONUMENTS – In Stasis
ARCHITECTS kündigen “For Those That Wish To Exist at Abbey Road” an
AUGUST BURNS RED – Guardian
Interview with Keith Buckley from EVERY TIME I DIE about “Radical
PARKWAY DRIVE – Viva The Underdogs
COUNTERPARTS – Nothing Left To Love
OCEANS – The Sun And The Cold
THE WORD ALIVE – MONOMANIA
POLARIS – The Death Of Me
OCEAN GROVE – Flip Phone Fantasy
SILVERSTEIN – A Beautiful Place To Drown
KILLSWITCH ENGAGE – Atonement
FIT FOR AN AUTOPSY – Oh What The Future Holds
BLEED FROM WITHIN – Fracture
AUGUST BURNS RED covern “Linoleum” von NOFX
CALLEJON – Metropolis
BRING ME THE HORIZON – POST HUMAN: SURVIVAL HORROR

THORNHILL bei Facebook

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert