Sea Fever Folding Lines Artwork

Sea Fever – Folding Lines – Review

SEA FEVER wagen mit ihren ersten Album „Folding Lines“ und einer Mischung aus Synthies, Gitarren und Pop den ersten Aufschlag. Mit Tom Chapman and Phil Cunningham sind zwei hochklassige Musiker von NEW ORDER an Bord. In knappen 50 Minuten gibt es stilechten, retrospektiven Indie-Pop-Sound auf die Ohren. Sound, den man laut aufdrehen muss, um die Bässe zu spüren, das anschwellende Songwriting nachvollziehen zu können und nicht den Eindruck zu gewinnen, dass hier auf einem Ton rumgenudelt wird. So richtige Spitzen bieten uns SEA FEVER aber doch nicht, das Feuer lodert eher so auf der Meeresoberfläche und brennt nicht lange nach.

SEA FEVER, 2021, Foto von KINDA

Ein vor sich hinloderndes Feuerchen

„Built To Last“ greift zwar umgehend die Tanzbeine an, SEA FEVER kommen immer schnell zu Punkt, für die Ewigkeit ist der Song aber auch nicht. Allerdings setzen sich bisher nur Fragmente fest und so richtig im Ohrwurmzentrum andocken, können sie noch nicht. Richtig abgemischt, als Vorband, machen SEA FEVER aber mit Sicherheit schon mobil, denn dröge sind sie nicht.

Am besten funktionieren SEA FEVER, wenn sie ihrem Sound einen düsteren oder auch dramatischen Anstrich verpassen („The Finder“). Das streckt sich dann manchmal in Richtung ANNIE LENNOX oder DEINE LAKAIEN so Ende der Neunziger und haben tatsächlich Charme. Und rein musikalisch setzen SEA FEVER eigentlich die wahren Akzente, obwohl sie sehr viel unterschiedliche Gesangsarten anbieten. Eine Prise Post-Punk hier und ein Spritzer Shoegaze da, machen „Folding Lines“ zwar bunter und interessanter, aber auch undurchsichtiger.

Undurchsichtig, von allem etwas

Mit dem Diskostampfer „Le Coup“ stoßen SEA FEVER dann eine ganz neue Tür auf, Synthies blitzen sich zwischen die kühlen Beats und den weiblichen Gesang, der irgendwo zwischen SANDRA und KYLIE M. parkt. Das ist schon so schmackig, dass man es wieder gerne hören kann. Zwei, drei Gin Tonic und man lässt sich in der Disco zu einem auffälligen Roboterdance hinreißen.

Noch flotter wird es dann beim zerschnittenen „De Facto“, spätestens jetzt fangen die Achtzigerjahre Boys’n’Girls an zu fliegen. Aber eben nur kurz, denn dann gibt es da schon die unzähligen, richtigen Hits, die auch Jahrzehnte später einfach so alles bieten, was das Herz begehrt. Von NEW ORDER beispielsweise…

Dauer: 49:32
Label: Sea Fever
VÖ: 22.10.2021

Tracklist „Folding Lines“ von SEA FEVER
Crossed Wires
Under Duress
Afterthought
Built To Last
Folding Lines
Satellite
Le Coup
De Facto
The Finder
Programme Your Life

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