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Bombus – Vulture Culture – Review

Mit ihrem mittlerweile vierten Album “Vulture Culture” lassen sich die Hummeln von BOMBUS wieder nicht einfangen. Richtig so. Wie uns BOMBUS mit “A Ladder – Not A Shovel” die Tore öffnen, ist schon bezeichnend. Breitbeinig und melodisch gibt es in dem sechsminütigen Opener erstmal ganz viel Instrumentales, bevor Sänger Feffe einsetzt und den Song gekonnt um 180 Grad und auf den Kopf dreht. Das hat schon was von dem Schweinsgalopp, den Bands wie KVERTAK oder GHOST anschlagen, auch im Hinblick auf die Mischung und Übergänge. Zwischen all dem kreativen Chaos platzieren BOMBUS dann einen guten Refrain als Anker. Grundsätzlich kann man sich auf “Vulture Culture” nicht verirren, lediglich abwechslungsreich amüsieren. BOMBUS haben in erster Linie Spaß, das überträgt sich sofort auf die HörerInnen. Genreschubladen sind dabei natürlich nur hinderlich, weshalb einfach darauf verzichtet wird.

Bombus-Band-2019
Bombus, 2019

Sucht du noch das Genre oder hörst Du schon BOMBUS?

Augenzwinkernde Texte wie bei “Mama” oder “We Lost A Lot Of Blood Today” lockern die Atmosphäre gut auf. So ganz sicher ist man sich nie, was genau jetzt Ironie ist und wo sich eventuell doch ernst gemeinte Ratschläge verstecken. Alben wie “Vulture Culture” sind genau dann geeignet, wenn man auf jeden Fall rockige Musik hören, sich aber ansonsten nicht festlegen will. Hochwertige Soli untermauern, dass BOMBUS ihr Handwerk einfach beherrschen und genau deshalb so vermeintlich frei musizieren können. Nicht selten, würde ein Breakdown oder Riffgewitter passen und BOMBUS entscheiden sich dann doch für den Kinderchor. Das hält die Aufmerksamkeit hoch und ist manchmal tatsächlich überraschend, ohne jetzt hysterisch subversiv zu sein. Dem Rock kann man sich (noch) stets sicher sein, denn dieses Terrain verlassen BOMBUS nie wirklich, sie toben sich lediglich innerhalb der Grenzen aus. Mit der stimmlichen Doppelspitze, bestehend aus den Gründungsmitgliedern Matte und Feffe, können BOMBUS auch in dieser Kategorie fast alles abdecken. Im ruhig pulsierenden “It’s All Over” lässt sich noch besser erkennen, was für grandiose Songwriter BOMBUS mittlerweile geworden sind. Der epische Ansatz einer anschwellenden Rockballade lässt schon an die Vorgehensweise von Bands wie QUEEN denken.

Leb doch mehr wie deine Mutter

BOMBUS decken tatsächlich einen Großteil der Möglichkeiten ab, noch dazu immer auf hohem Niveau. Schwedischen Musikern attestiert man generell ein sehr gutes Gespür für Melodien. Irgendwie scheinen sie die Balance zwischen eingängigem und kitschigem Pop besser halten und auf jedes Genre übertragen zu können (“In The Shadows”). Auch der Sound wird dem Album in jeder Sekunde gerecht. Besonders gut gefällt, dass man Bassist Ola meistens deutlich hört. “Vulture Culture” bringt einfach Spaß, das fängt beim Cover an, geht über die konstante Qualität und gipfelt in der tadellos ausgespielten Vielfältigkeit.

Dauer: 40:43
Label: Century Media
VÖ: 15.11.2019

Tracklist “Vulture Culture” von BOMBUS
A Ladder – Not A Shovel
(You Are All Just) Human Beings
Mama
It´s All Over
In The Shadows
We Lost A Lot Of Blood Today
Vulture
Culture
Two Wolves and One Sheep
Feeling Is Believing

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