Lest die Review zu "V" von LUCIFER bei krachfink.de

Lucifer – V- Review

Kaum zu glauben, aber die Stärke der neuen Platte „V“ von LUCIFER ist die Vorhersehbarkeit. Abgesehen davon, dass viele Riffs und Gesangslinien leicht an bekannte Klassiker erinnern, hat die Band zumindest ihr ganz eigenes Rezept für das Aufbrühen des Sounds gefunden. Alle achten darauf, dass jeder Song mindestens einen Widerhaken hat, an dem man sich spontan festhalten kann und niemand drängelt sich mit seinem Part nach vorne. Ob jetzt alles nachhaltig hängenbleibt, sei mal dahingestellt, aber man kann „V“ vom Fleck weg genießen und live wird sich dieses Songwriting auszahlen.

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LUCIFER, Foto von Dirk Behlau

LUCIFER nehmen den Metal ernst

LUCIFER nehmen das ursprüngliche Motto des Heavy Metals auf „V“ ziemlich ernst und greifen die okkulte Überinszenierung ohne Bauchschmerzen auf. Das kann man kritisieren, aber auch einfach als die Show verstehen, die Rock dieser Art interessant macht und den Eskapismus über Musik faszinierend. Wenn LUCIFER mit dem ersten Riff für den Opener „Fallen Angels“ loslegen, könnten locker auch OZZY oder MOTÖRHEAD hinter der nächsten Ecke lauern.

Johanna Platow Andersson gibt durch ihren Gesang dann eine ganz andere Facette dazu, was aber mitnichten zur Schwächung der Härte führt und eher durch geschicktere Phrasierung punktet. LUCIFER ziehen hier zum Einstieg unter drei Minuten ins Ziel, was sie mit dem anschließenden „At The Mortuary“ an Länge wieder ausgleichen. Hier setzt die Band dann eher auf Druck und damit haben wir auch schon die zwei wesentlichen Seiten der Münze definiert, die es auf „V“ zu hören gibt.

Keine Auftragsarbeit, das soll so

Experimente gibt es auf jeden Fall keine, LUCIFER geizen dafür nicht mit (viel zu früh gezogenen, aber) tollen Soli, dem Verzicht auf einleitenden Schnickschnack und einem ABBA-esken Rock-Schieber („Slow Dance In The Crypt“), zu dem man spontan ein Feuerzeug zücken möchte. Aber das Quintett bleibt stur auf der eingestellten Spur, was viele freuen wird, die einfach eine unmittelbare Rockplatte möchten, einige aber langweilen könnte. Dabei gibt es absolut nichts zu meckern am breitbeinigen Kracher „A Coffin Has No Silver Lining“ oder dem lässig gezwirbelten „Strange Sister“. Das liegt daran, dass man LUCIFER abnimmt, dass „V“ für sie keine Auftragsarbeit ist.

Trotzdem wäre mehr drin gewesen, „Maculate Heart“ trappelt schon etwas uninspiriert nach vorne und wirkt zu bräsig. „The Dead They Don’t Speak“ stellt sich selbst mit dem etwas unterkomplexen Refrain ein Bein, dabei schimmert hier zum ersten Mal etwas kompositorische Anarchie durch. Fans des bisherigen Sounds können aber getrost zugreifen und ihre LUCIFER-Playlist mit einer Handvoll starken Songs aufwerten.

Dauer: 39:38
Label: Nuclear Blast
VÖ: 26.01.2024

Tracklist „V“ von LUCIFER
Fallen Angel
At The Mortuary
Riding Reaper
Slow Dance In A Crypt
A Coffin Has No Silver Lining H
Maculate Heart
The Dead Don’t Speak
Strange Sister
Nothing Left To Lose But My Life

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