Clint Lowery - God Bless The Renegades - Coverartwork

Clint Lowery – God Bless The Renegades – Review

Nach fast zwanzig Jahren (mit Unterbrechung) als Leadgitarrist von SEVENDUST, kommt CLINT LOWERY plötzlich mit seinem Soloalbum „God Bless The Renegades“ um die Ecke. Und statt gähnend abzuwinken – schon wieder einer aus der zweiten Reihe, der sich nach vorne drängelt – sollte man sich eher fragen, warum das eigentlich so lange dauert hat. Als Verstärkung hat er sich Wolfgang Van Halen (u.a. VAN HALEN, TREMONTI) für Bass und Schlagzeug ins Boot geholt. Es gibt auf jeden Fall viele Bands, die mit deutlich weniger Kompetenz aus dem Boden geschossen kommen. „God Bless The Renegades“ ist ein gefundes Fressen… ach was, ein Festmahl für Fans von Bands wie ALTER BRIDGE, DISTURBED, TREMONTI, STAIND, NICKELBACK und SEVENDUST.

Refrains und Riffs

Schon der Opener „God Bless The Renegades“ steht sofort mitten im Raum. CLINT LOWERY balancieren schön zwischen Rock mit Kante und Eingängikeit. Wie konnte sich Clint bitte erdreisten, mit diesem Gesang bisher hinterm Berg zu halten? Rauchig, warm, melodisch und den richtigen Momenten druckvoll wie ein Presslufthammer. CLINT LOWERY profitiert nicht nur von den Fingerfertigkeiten des Duos, sondern in erster Linie von seinem prägnanten Gesang. Im direkten Vergleich zu SEVENDUST haben die dann noch deutlich ruppigere Drums und ein krasseres Gefälle zwischen hart und sanft. Das komplette Album „God Bless The Renegades“ aber läuft rund und hält ein sehr hohes, musikalisches und auch emotionales Niveau.

CLINT LOWERY, 2020

Selbst wenn sich CLINT LOWERY ganz offen dem Stadionrock verschrieben haben und sich auch für verstärktes Airplay empfehlen, die Musik klingt in keinem Moment preiswert oder unter ihren Möglichkeiten. Mit „Kings“ stapfen die beiden mit breiter Brust nach vorne, im Refrain machen sie mit den Synthies im Rücken richtig weit auf. Es geht in dem Lied genau um die dicke Hose, die manche machen, um ihre Unsicherheiten dahinter zu verstecken.

Definitiv keine Eintagsfliege

Auch Powerballaden verzichten CLINT LOWERY, stattdessen haben sich für ein durchweg stabiles Tempo entschieden. Ein Tempo, aus das viele Arten von Fans anschnappen werden. Ein Tempo, das sich für den intimen Clubabend genauso empfiehlt, wie für den Nachmittagsslot bei Rock am Ring. Dabei legen CLINT LOWERY mal mehr Wert auf das Wechselspiel von laut und leise („Alive“), mal mehr auf pure Riffgewalt und in manchen Momenten sogar auf durch den Bass verstärkte Tanzbarkeit („You Got First“). Ähnlich wie NATHAN GRAY auf seinem Album „Working Title“ haben CLINT LOWERY in jedem Song mindestens einen klebrigen Moment installiert, sodass das Album trotzdem einem konstanten Tempo noch abwechslungsreich wirkt. Der erste Aufschlag „God Bless The Renegades“ ist weitaus mehr, als der Versuch von CLINT LOWERY sich eine weitere, musikalische Ausdrucksmöglichkeit zu schaffen. „God Bless The Renegades“ ist ein Alternative-Metalalbum, an dem sich 2020 einige altbewährte Truppen messen müssen.

Dauer: 40:57
Label: Rise Records
VÖ: 31.01.2020

Tracklist „God Bless The Renegades“ von CLINT LOWERY
God Bless The Renegades
Here
Kings
Alive
What’s The Matter
You Go First
Allowed To Run
Silver Lining
She’s Free
Do We Fear God

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