Comeback Kid Heavy Steps Artwork

Comeback Kid – Heavy Steps – Review

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: „Heavy Steps“ von COMEBACK KID ist ein richtig geiles Album, nicht nur für Fans der Band. Das brauchen wir im Moment, in dieser Vehemenz und genau in diesem Ton. Die geliebten Trademarks der Kanadier treffen auf Weiterentwicklung im richtigen Maße und der vermittelte Tatendrang ist genau das, was wir jetzt wollen.

Fernab von jeglichen, stumpfen Hardcore-Bollo-Rumpeltruppen werden wir ausschließlich mit den Vorzügen des Genres konfrontiert. Die fünf Jahre, die seit dem letzten Album „Outsider“ vergangen sind, haben wir doch gerne gewartet. Jetzt scharren wir mit den Füßen und warten auf baldig Livekonzerte.

COMEBACK KID, Foto von Georgia Rawson 2022

Ein bebender Kessel, kurz vorm Platzen

Der Gesang, das Gebrüll und Gekeife von Andrew Neufeld (auch bei SIGHTS & SOUNDS) sind immer etwas über den Punkt und objektiv betrachtet zu nah am Anschlag. Er vermittelt das Gefühl von einem bebenden Kessel, der jeden Moment platzen könnte. So halten uns COMEBACK KID also unter Dauerspannung, sind immer kurz vor der Explosion, beißen sich fest und lassen erst von uns ab, wenn der letzte Ton verklungen ist.

Wenn Drummer Jesse Labovitz in „Standstill“ einsteigt, wie überraschend gut Joe Duplantier von GOJIRA mit Hardcore harmoniert, der knurrende Bass in den ersten Sekunden der Platte, das umarmende Duett „Everything Relates“ mit JJ von DEEZ NUTS und die sich dramatisch ergießenden Flächen am Ende, die Two-step-Peitsche in „Dead On The Fence“ mit dem Riffregen, der auf uns niederprasselt, die Explosion von „Shadow Of Doubt“… hach, es gibt so verdammt viele gute Momente auf „Heavy Steps“.

Und ohne direkt politisch zu werden, liefern COMEBACK KID auch auf „Heavy Steps“ wieder Anknüpfungspunkte zum aktuellen Zeitgeschehen. „Face The Fight“ befasst sich mit der Tatsache, dass man Menschen nur bedingt ändern kann, der Titelsong befreit uns von der Verbissenheit und zaghaftem Hadern. „Dead On The Fence“ fordert zum Leben auf, bevor es zu spät ist.

Wir kämpfen nicht, wir tanzen

COMEBACK KID halten den Spagat zwischen Hardcore und Metal tadellos, beherrschen ihn über die Jahre immer besser („Menacing Weight“, „In Between“). Die Gitarren sägen scharf und präzise, während Drums und Bass ihre Turnübungen vollziehen, den Boden stetig durchhaken und auflockern, ohne unnötige Kurven zu schlagen. Andrew hüpft wie damals bei 1,2 oder 3 von einer Seite zur anderen, schert aus und passt sich kurzfristig an. Er ist dafür verantwortlich, dass unvorhersehbare, besondere Momente entstehen. „Heavy Steps“ von COMEBACK KID ist ein Segen für das frische Musikjahr. Wir kämpfen nicht, wir tanzen. Macht den Shizzle laut!

Dauer: 32:09
Label: Nuclear Blast
VÖ: 21.02.2022

Tracklist „Heavy Steps“ von COMEBACK KID
Heavy Steps
No Easy Way Out
Face The Fire
Crossed feat. Joe Duplantier
Everything Relates feat. JJ
Dead On The Fence
Shadow Of Doubt
True To Form
In Between
Standstill
Menacing Weight

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SLEEP WAKER – Alias
EMPLOYED TO SERVE – Conquering

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