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Kind Kaputt – Morgen ist auch noch kein Tag – Review

Mit „Morgen ist auch noch kein Tag“ legen KIND KAPUTT ihr zweites Album vor. Erst?, will man beinahe fragen, denn die deutsche Indie-Post-Hardcore-Band erscheint deutlich aktiver. Endlich!, will man spontan rufen, denn das Potenzial war von Anfang an spürbar. Dass man sich an den Großen orientiert (HEISSKALT, FJØRT…) ist weiterhin hörbar, aber viel interessanter ist das emsige Feilen an den eigenen Trademarks und die zahlreichen großen und kleinen Wagnisse, die KIND KAPUTT auf ihrem Zweitwerk in Form von Experimenten eingehen. Es gelingt ihnen damit, mit einem Bein bei der ureigenen Zielgruppe zu landen, aber auch schon mit ihren Fühlern forsch in andere vorzutasten.

Nur für’s Gefühl!

Sänger Johannes Prautzsch ist der Kapitän, er leitet uns durch „Morgen ist auch noch kein Tag“ und er geht die meisten Risiken ein. Schon im Opener „Anfang & Ende“ präsentiert er sich als derjenige, der markante Spitzen setzt und lyrische Kopfnüsse verteilt. Der Weg an die Botschaft führt über ihn, direkt zu uns. Er singt vorwiegend von sich, zeigt nicht mit dem Finger auf uns. Was es nur noch schlimmer, mutiger und eindringlicher macht. Allerdings gibt es auch Momente, die ganz eindeutig die Instrumente tragen.

„Vergessen“ konfrontiert uns beispielsweise zur Begrüßung mit einer undurchdringbaren Wand, der Drummer macht auf und zu, wie es ihm gefällt, nur um im Refrain ein emotionales Ausschütteln zu ermöglichen. Gerade in diesem Song orientieren sich KIND KAPUTT vielleicht lyrisch ein bisschen zu sehr an den Vorbildern, aber wenigstens positiv.

Ein fremder Blick, da wo sonst ein Gesicht ist…

KIND KAPUTT sind schnell gewachsen, vielleicht sogar in manchen Disziplinen zu schnell. Ob das Publikum da mithalten kann? „Morgen ist auch noch kein Tag“ wartet nämlich nicht nur mit herrlich anschwellenden und an den richtigen Stellen verspielten Kompositionen auf, die man locker internationalen großen Rockbands unterschieben könnte. Nein, auch die Texte („Wartezimmer“, „Alles erreichen“) sind schon so viel besser, als man es von einer Band in diesem Stadium erwarten darf.

Oft denkt man an MADSEN („Glücklich sein“, „Gegen Dich“) oder KUMMER („Stolpern“, „Alles Erreichen“), also etablierte Künstler, die eine große Fangemeinde haben. Auch der Abbinder „In Frieden“ ist auffallend akzentuiert, weicht meilenweit vom Standard ab, denn so manche deutsche, ähnlich tickende Band ballert. Kauf die Platte, haltet die Augen offen für Konzerte, in KIND KAPUTT zu investieren, wird sich lohnen.

Dauer: 42:51
Label: Uncle M Music
VÖ: 21.10.2022

Tracklist „Morgen ist auch noch kein Tag“ von KIND KAPUTT
Anfang & Ende
Glücklich sein
Kenntnisstand
Gegen dich
Vergessen
Stolpern
Gut gemeint
Alles erreichen
Nadel
CH20
Wartezimmer
In Frieden

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