Linda Rum – Ten Feet Tall I (EP) – Review
Die Musikerin LINDA RUM aus Hamburg macht Indie-Pop mit einem Hauch Folk. Mit ihrer ersten EP „Ten Feet Tall I“ demonstriert sie in weniger als 20 Minuten eine enorme Bandbreite, und zwar auf eindeutig internationalem Niveau, wow! Was LINDA RUM auf ihrem Artwork noch ganz schlicht über die stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Ästhetik transportiert, spiegelt sich in ihrer Musik durch durchdachte, vielschichtige Kompositionen wider.
Wer hat, der kann
LINDA RUM kann nicht nur die musikalischen Zwischenräume emotional füllen, sie greift auch schlichtweg auf eine gute Ausbildung zurück. Deshalb ist sie überhaupt in der Lage, das Genre Pop mit „Ten Feet Tall I“ zu bereichern. Sie hat es nicht nötig, sich ständig zu wiederholen und setzte Akzente durch Feinheiten, durch die Fusion von aktuellen Stilmitteln und einer richtig urigen Basis. Mit Sicherheit könnte jedes der fünf Lieder auch rein instrumental bestehen, genauso wie LINDA RUM jede Geschichte a cappella erzählen könnte. „Mary“ erzählt von Aufbruch einer jungen Frau, von Unsicherheiten, Angst und der Hoffnung, dass alles besser werden kann. Der Beat wirkt zaghaft und gleichermaßen entschlossen, ebenso wie der Gesang und frei schwebende Klaviermelodie im Refrain.
Bewegend, für schwache Momente
Wenn Gefühle so offensichtlich in Noten transportiert werden können, ist da ein weiteres Indiz für die künstlerische Herangehensweise. Ebenso wie die Tatsache, dass vieles auf „Ten Feet Tall I“ wie traditionelles Liedgut klingt. „Whispers Of The Sleeping Trees“ hat etwas Sakrales, musikalische Begleitung für ganz große Momente im Leben. Mit dem abschließenden „Old & Wise“ bläst LINDA RUM, die eigentlich aus Nürnberg stammt, Meeresgeruch aus der Anlage. Dicht gewebte Abschiedsstimmung, für die berührenden Momente, wenn etwas oder jemand auf (die letzte) Reise geht. „Ten Feet Fall I“ von LINDA RUM ist mit Sicherheit keine beliebige Pop-Musik, im Gegenteil. In manchen Momenten ist sie so tief bewegend, dass sie sich dazu eignet, Menschen in schwachen Momenten zu (unter-)stützen.
Dauer: 18:37
Label: Eigenproduktion
VÖ: 11.12.2020
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