Grand Magus – Wolf God – Review
Das mittlerweile neunte Studioalbum „Wolf God“ von GRAND MAGUS, kommt wie immer langsam aber heftig. Der Heavy Metal der Schweden weist immer mindestens zwei Qualitätsmerkmale auf, die (zumindest für mich) jede Platte ein weites Stück tragen können. Das wären die melodisch-kernige Stimme von Janne „JB“ Christoffersson und seine hervorragende Gitarrenarbeit. Ob das jetzt mal mehr Richtung Stoner tendiert oder doch eher in Richtung Doom, ist eigentlich wumpe. Über allem thront sowieso immer der ultrabreitbeinige Rock mit der nordischen Färbung, der auch in den ersten Song „Wolf God“ majestätisch einleitet und sofort Lust auf mehr macht. Und gerade jetzt, wo sich Wölfe allerorts Territorium zurückerobern, ist es sinnvoll, sich mal mit dem Gott der Wölfe zu befassen.
GRAND MAGUS lassen die Musik sprechen
Von jeher arbeiten GRAND MAGUS nach dem Minimalprinzip und erzielen damit die besten Erfolge, ohne auch nur für einen Moment platt zu wirken. Die harten Klänge beißen sich herrlich mit dem warmen Gesang und Schlagzeuger Ludwig Witt setzt auch auf „Wolf God“ wieder unzählige, feine Akzente in Bezug auf das Tempo. Man beachte die kleine JUDAS PRIEST-Hommage am Anfang von „A Hall Clad In Gold“! Man mag die Texte des Trios einfach nennen und vieles ist auch wirklich simpel gestrickt. Allerdings sitzt hier mal wieder jeder einzelne Refrain und das Album „Wolf God“ geht äußerst gut ins Ohr, wo es erstmal etwas verweilt. Man kann quasi nicht vermeiden in plakativen Bildern zu sprechen, wenn man GRAND MAGUS rezensiert.
Ein Blick auf das Coverartwork, zum dritten Mal in Folge von Anthony Roberts gestaltet, genügt eigentlich, um die Marschrichtung so ungefähr festzulegen. Wölfe, Bärte, Berge, Bier, Drachenboote, Schwertkämpfe, geheimnisvolle Wälder… ihr kennt das alle. Die atmosphärischen Interludes (Wasserrauschen, Wolfsgeheul…) runden die Stimmung von „Wolf God“ ab. Gerade im Hinblick auf die anstehende Festivalsaison wird „Wolf God“ besonders interessant. Das Material bettelt förmlich darum, live gespielt zu werden. Hymnen, wie das geradlinige Gitarren-Gesang-Duell von „Brother Of The Storm“ oder das zum Aufbruch rufende „Dawn Of Fire“ werden live sicherlich explodieren. Gereckte Fäuste und schwenkende Bierbecher vorprogrammiert.
Kopf aus, Lautstärke aufdrehen
Der Rammbock GRAND MAGUS überzeugt mich besonders, wenn er dann mal Fahrt aufnimmt, wie im thrashing anmutenden, nach vorne marschierenden Lied über den „Spear Thrower“, das GRAND MAGUS unter drei Minuten ins Ziel bringen . Mein einziger Ansatz zum Mäkeln, sind aber doch die Texte, die wirklich extrem plakativ sind. Das ist natürlich dem Genre geschuldet und der Show, die sich Heavy Metal nennt. Beim Zuhören macht das keine Probleme, beim Mitsingen kommt man sich schon seltsam vor und die primäre Zielgruppe von GRAND MAGUS dürfte klar sein. GRAND MAGUS knüpfen ansonsten nahtlos an die Qualität von „Sword Songs“ an, das neue Album „Wolf God“ ist ein Paradebeispiel für gut gespielten, zeitlosen Heavy Metal. Eine der wenigen Bands, die auch wirklich nur zu dritt spielen können und trotzdem Lärm für fünf Musiker machen.
Für Leute, die …
mächtiges Riffing und Soli zu schätzen wissen.
Tracklist „Wolf God“ von GRAND MAGUS
Gold And Glory
Wolf God
A Hall Clad In Gold
Brother Of The Storm
Dawn Of Fire
Spear Thrower
To Live And To Die In Solitude
Glory To The Brave
He Sent Them All To Hel
Untamed
Dauer: 38:51
Label: Nuclear Blast
VÖ: 19.04.2019
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