Mayhem Atavistic Black Disorder Kommando Artwork

Mayhem – Atavistic Black Disorder / Kommando (EP) – Review

Dass Black Metal und Punk gar nicht so weit auseinanderliegen, wie man vermuten mag, beweisen MAYHEM mit ihrer EP „Atavistic Black Disorder / Kommando“. Das Artwork zur EP stammt vom italienische Designer Daniele Valeriani (LUCIFER’S CHILD, DARK FUNERAL), der auch für die Gestaltung des letzten Albums „Daemon“ von MAYHEM verantwortlich ist. Generell hängt vieles auf der vorliegenden EP damit zusammen. Der Opener „Voces Ab Alta“ ist ein unveröffentlichter Track aus ebendieser Schaffensphase, während „Black Glass Communion“ und „Everlasting Dying Flame“ bereits als Bonustracks verfügbar waren.

Richtig interessant wird es aber auch erst, wenn MAYHEM ihren alten Punkhelden huldigen. Sänger Attila wurde in seiner Kindheit stark beeinflusst von rumpeligem Punk, bis VENOM ihn auf einen anderen Pfad führten. Im Rahmen der Studioaufnahmen zu „Daemon“ gaben sich die Bandmitglieder die Aufgabe, Coversongs als zusätzliches Material einzuspielen. Dementsprechend dürfen wir uns jetzt mit „Atavistic Black Disorder / Kommando“ über die spannende Essenz freuen.

MAYHEM 2021, Ester Segarra

Black Metal meets Punk meets Black Metal

Die von MAYHEM eingangs gebotene Schwarzmetallkost ist gewohnt gut. Disharmonisches Riffing scheint die Hörer*innen schnurstracks in den nächsten Albtraum zu führen. Während viele Black Metal besonders gerne bei klirrender Kälte hören, passt es aus meiner Sicht auch hervorragend zu der aktuell brütenden Hitze. Während man auch körperlich von außen gedrückt zu werden scheint, vertont Hellhammer die entsprechende Klaustrophobie am Schlagzeug. Teloch und Ghul erzeugen mit ihren Gitarren einen Sog, in den man unweigerlich hineingezogen wird. Das schon fast fröhlich startende „Black Glass Communion“ zeigt, dass MAYHEM der Spagat zwischen modernem und traditionellem Black Metal sehr gut gelingt. Ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen, tanzen sie auf beiden Beerdigungen.

Keine Lust auf Genregrenzen

Der Link zu den eingangs erwähnten VENOM ist besonders beim hinteren Punkteil von „Atavistic Black Disorder / Kommando“ interessant. Denn genau wie ihre Vorbilder brettern MAYHEM mit dieser ganz besonderen Attitüde nach vorne. Bisschen seltsam, wenn Attila im Break von „Hellnation“ davon singt, dass es nur eine Welt gibt, die wir beschützen sollen. Ist natürlich nicht genau so gemeint, steht aber doch im Kontrast zu den sonst offen nihilistischen Texten. „Only Death“ besticht durch seine besondere Garstigkeit und gerade hier wird klar, dass man dieses Riffing mühelos ins Konzept MAYHEM transferieren könnte. Mit „Atavistic Black Disorder / Kommando“ schließen MAYHEM den Schaffensprozess um „Daemon“ offiziell ab und leisten einen Beitrag zur Genreoffenheit. Spätestens beim abschließenden, auffällig melodisch erhaltenden „Commando“ schunkeln sich alle in den Armen, ganz gleich aus welcher musikalischen Ecke man ursprünglich kommt.

Dauer: 23:32
Label: Century Media
VÖ: 09.07.2021

Tracklist „Atavistic Black Disorder / Kommando“ EP von MAYHEM
Voces Ab Alta
Black Glass Communion
Everlasting Dying Flame
In Defense Of Our Future (DISCHARGE Cover)
Hellnation (DEAD KENNEDYS Cover)
Only Death (RUDMIENTARY PENI Cover)
Commando (RAMONES Cover)

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