Black Label Society – Doom Crew Inc. – Review
Mit „Doom Crew Inc.“ legen Zakk Wylde und seine Kollegen das elfte Album mit BLACK LABEL SOCIETY vor. An der Seite des Ausnahmegitarristen steht Dario Lorina, zum Thema Saiten bleiben also wirklich keine Wünsche offen. Twin-Gitarren, bluesige Soli und Riffing vom Feinsten. Das alleine reicht natürlich noch nicht, um Hörerinnen und Hörer langfristig zu begeistern.
Und leider können die Kompositionen – ganz gleich ob traditioneller Rock oder knackige Balladen – nicht immer mithalten und wirken manchmal sogar wie nachträglich um die Gitarrenidee konstruiert. Aber, ohne jetzt das böse Wort „schön hören“ zu benutzen, nach einigen Durchlaufen finde sich natürlich doch einige Widerhaken und in der allgemeinen Diskografie steht „Doom Crew Inc.“ im oberen Drittel.
Gitarren on top, Rest unausgeglichen
Der heimliche Hit „End Of Days“ würde, natürlich mit etwas erhöhter Geschwindigkeit, gut zu KVELERTAK oder THE GOOD THE BAD AND THE ZUGLY passen. Gerade hier zaubert Zakk Wylde mit seinem Gesang die wahren Höhepunkte. Nicht selten erinnert er an Ozzy Osbourne („Destroy / Conquer“) oder auch an den jungen Eddie Vedder („Ruins“, „Gather All My Sins“). Die Balladen sind mit Sicherheit Geschmackssache, abgesehen von der Tatsache, dass sie handwerklich – noch so ein böses Wort – gut gemacht sind, lösen sie bei mir emotional null aus. Leider läuft „Doom Crew Inc.“ dann aber auch noch mit einer Ballade ins Finale…
Dann doch lieber der heftige Doom-Hammer in „Gospel Of Lies“, bei dem BLACK LABEL SOCIETY mit wenigen Mitteln einen überschaubaren, aber massiven Song aufstellen, der sich in den sechs Minuten sogar noch mehrfach wandelt. Mit Längen geht die Band häufiger mal verschwenderisch um, „Destroy / Conquer“ hat ein starkes Hauptriff, das aber mit Sicherheit erst live, wenn man es im Bauch spürt, richtig greift und auf dem Album etwas unnötig ausgereizt wirkt. Gleiches gilt für die Grundidee von „You Made Me Want to Live“, nur umgekehrt. Hier wird eine düstere Komponente angedeutet, aber nicht so wirklich zu Ende gedacht und dann doch durch ein ewig langes Soli zerschnitten wird.
Einige Längen, die vermeidbar gewesen wären
Es wäre sinnvoll gewesen, das Album zu straffen, denn über eine Stunde Laufzeit ist für „Doom Crew Inc.“ definitiv zu lange, auch eine andere Songanordnung hätte viel gebracht. Spannend bleibt die Tatsache, dass Zakk Wylde beim nächsten Album von OZZY OSBOURNE mit an Bord sein soll, zum ersten Mal seit 2007. Sein Beitrag, den ich 2018 live bei OZZY in Dortmund gesehen habe, war zumindest grandios. Die treue Fangemeinde von Wylde wird eh begeistert sein, den großen Klassiker wird die Band in diesem Leben nicht mehr abliefern.
Dauer: 63:11
Label: Spinefarm Records
VÖ: 26.11.2021
Tracklist „Doom Crew Inc.“ von BLACK LABEL SOCIETY
Set You Free
Destroy _ Conquer
You Made Me Want to Live
Forever and a Day
End of Days
Ruins
Forsaken
Love Reign Down
Gospel of Lies
Shelter Me
Gather all my Sins
Farewell Ballad
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