Lest die Review zu "Nostalgia" von ENFORCER bei krachfink.de

Enforcer – Nostalgia – Review

Wenn eine Band ihr Album “Nostalgia” nennen darf, dann ja wohl die Schweden von ENFORCER. Nach ihrem Umschwung vom Speed Metal zum Heavy Metal vor vier Jahren, halten sie nun eisern diesen Kurs und legen ein klassisches Album vor, das auch locker vor 30 Jahren hätte erscheinen können. Ein Weg, den ich mitgehen kann, selbst wenn ich die Band schon zu flotteren Zeiten live genossen habe, denn sie bringen den neuen Sound doch mindestens genauso authentisch und hitverdächtig rüber.

Larger than life

“Nostalgia” von ENFORCER ist gepflastert von herrlich überzogenen Gesten und Texten, die man nur mit einem gewissen Augenzwinkern vortragen kann. “Demon” reißt aber zweifelsohne sofort mit und bevor man auch nur kurz an den Stock im Arsch denken kann, spielt die Luftgitarre schon automatisch das Solo mit. Rock darf Spaß machen und sich bitte nicht selbst zu ernst nehmen. Das folgende “Kiss Of Death” erinnert an die alten Zeiten, zieht die Geschwindigkeit an und brettert schön nach vorne. Olof Wikstrand kann die spitzen Schreie eben genauso gut wiedergeben, wie die klebrigen, harmonischen Melodien. Man spürt, dass die Band selbst richtig Bock hat, das steckt an. Wenn dann die Gitarren doppelläufig nach vorne preschen, entsteht tatsächlich sowas wie “Nostalgia”. Dass das Intro und Teile der Strophen des herrlich nachhallenden Titelsongs an Frank Sinastras “My Way” erinnert, ist Zufall, oder? Auf jeden Fall gehen ENFORCER den my way mit diesem Album.

Nicht cheesy, sondern kernig

Was “Nostalgia” so hörbar macht, ist auch der Sound, der ENFORCER die nötige Kernigkeit erhalten hat. Deshalb wirkt hier nichts belächelnd oder sogar so, als ob ENFORCER den Sound veralbern wollten. Die Band folgt einer bewussten Entscheidung und je länger und öfter “Nostalgia” läuft, umso mehr lässt sich diese nachvollziehen. Es ist erholsam, mal fernab von Uffz, belehrender Parolen und verzwickten Gefuddel einfach puren Rock zu hören.

Wobei ENFORCER keine Dada-Texte liefert, ihre Botschaften nur optimal vereinfachen (“No Tomorrow”). Wikstrand und Nordwall dicken alles durch ihre hervorragende Gitarrenarbeit an, sodass “Nostalgia” eher musikalisch und lautmalerisch nachhallt. Deshalb läuft sogar der spanische Brecher “Metal Supremacia” ganz selbstverständlich rein. Ach, ENFORCER, ihr habt das mit dem Metal einfach verstanden.

Dauer: 41:38
Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 05.05.2023

Tracklist “Nostalgia” von ENFORCER
At The End Of The Rainbow
Coming Alive
Kiss Of Death
When The Thunder Roars (Crossfire)
Nostalgia
Heartbeats
Unshackle Me
Metal Supremecia
Keep The Flame Alive

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