Nathan Gray Rebel Songs Artwork 2021

Nathan Gray – Rebel Songs – Review

NATHAN GRAY meldet sich mit „Rebel Songs“ zurück und umringt von kreativen Mitstreitern liefert er mit Sicherheit die fröhlichste Rebellion, die man sich vorstellen kann. Für uns und sich erschließt der Musiker damit eine neue Ebene, denn abgesehen von seinem prägnanten Gesang und seinen starken Inhalten, weicht er stark von dem Vorgängeralbum ab. Ska und Reggae haben sich eingefügt und wirken nach dem ersten Durchlauf so vertraut, im Zusammenspiel mit NATHAN GRAY und seinen IRON ROSES, dass man sich die Zeit ohne gar nicht mehr vorstellen kann.

Und gerade Reggae hat von jeher eine hohe politische Sprengkraft und entspricht genau dem, was der Amerikaner von jeher versucht zu tun: Mit Musik die Welt verändern oder wie Sam von ARCHITECTS einst sang: Fuck it, I′m a dreamer, and I′m dreaming on!

NATHAN GRAY 2021, Foto von Becky Fontaine

Rebellion hat viele Gesichter

Seine Stärken spielt NATHAN GRAY auf „Rebel Songs“ schamlos aus. Er setzt seine ganz besonderen Akzente und sorgt dafür, dass „Radio Silence“, „Lost“ oder „Capitol Stairs“ sich ohne Umwege in Ohrwurmzentrum fräsen und die Nackenhaare aufstellen. Einerseits zieht er deutlich mehr nach vorne, vertont den Angriff passend und ist dabei keine Sekunde wutblind. Auf der anderen Seite gibt es viele Ruheinseln und Platz um Kraft zu schöpfen, das eine reflektierte und effektive Rebellion überhaupt möglich macht.

Er biedert sich nicht an, ist sich seiner Zielgruppe bewusst und kämpft weiter gegen das Stillwerden und Erstarren, beides schleicht sich mit steigendem Alter ein. Rebellion muss nicht heißen, Wände einzutreten, es kann auch bedeuten, dass man nachfolgende Generationen mit ihrem Widerstand den Rücken stärkt und seinen Erfahrungsschatz zur Verfügung stellt.

„Sie kommen nicht durch!“

Der Bass im folkigen „No Pasarán“ aktiviert, treibt an und der komplette Song scheint dank ihm zu hüpfen, der Texte wirkt dadurch nicht weniger wahr, aber nicht bedrohlich. Feinheiten, wie die Kinderstimmen im Hintergrund und das kollektive Klatschen, machen das Lied besonders. No pasarán ist spanisch und bedeutet soviel wie „Sie kommen nicht durch“, Dolores Ibárruri rief 1936 mit diesem bekannten Schlachtruf über Radio Madrid zur Verteidigung der Demokratie auf. Ähnlich wie beim Tank Man, sind es manchmal einzelne Personen, die durch eine Handlung eine große Menge dazu bewegen können, das Richtige zu tun.

Es mag kitschig klingen, aber NATHAN GRAY gehört zu den Künstlern, die immer mehr zu geben scheinen als andere, sich aufreiben für die Gemeinschaft und manchmal selbst daran verbrennen und leiden. Genau deshalb freut es mich so sehr, in auf „Rebel Songs“ so glücklich und zuversichtlich wie nie zu hören. Alles auf diesem Album klingt nach Zusammenhalt, nach dem Wunsch es gemeinsam anzupacken.

Dauer: 36:06
Label: End Hits Records
VÖ: 17.12.2021

Tracklist „Rebel Songs“ von NATHAN GRAY
The Reckoning
Look Alive
Rebel Songs
Radio Silence
Fired Up
Capitol Stairs
No Pasaran
Million
Don’t Wait Up
Lost
Grace
That Said

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