Wasted-Energy-Press-Club-Coverartwork

Press Club – Wasted Energy – Review

PRESS CLUB aus Australien legen mit „Wasted Energy“ einen soliden Nachfolger zu ihrem ersten Album „Late Teens“ vor. Aufgrund der unterschiedlichen Veröffentlichungsdaten in Europa und Australien, dürfen wir uns hier über zwei Alben in nur einem Jahr Alben freuen. Verschwendete Energie ist das Album des quirligen Pop-Punk-Quartetts auf jeden Fall nicht. Aber wie man eigentlich schon am Coverartwork erkennen kann – da wäre sicher noch mehr drin gewesen. Aber gleich Entwarnung, schlecht ist „Wasted Energy“ nicht. Die Band konnte lediglich die selbst hochgelegte Latte vom Vorgänger nicht überspringen.

Kein Quantensprung, aber weiterhin originär

Obwohl PRESS CLUB sehr originär klingen, fällt es erst schwer, sich wieder in den ungewohnten Rhythmus einzuhören. „Wasted Energy“ ist trotz aller poppigen Tendenzen kein Album, das sich dem Hörer anbiedert. Man braucht seine Zeit, um die Spitzen zu definieren und wiedererkennen zu können. Das sind dann meist einzeln hervorgestellte Zeilen („Dead Or Dying“) und weniger ganze Refrains. PRESS CLUB geizen also mit stadiontauglichen Hooks und halten sich weiterhin punkig-schnell.

Während also die musikalische Basis meist punkig fetzt und streckenweise schon fast überambitioniert wirkt, mengt Sängerin Natalie Foster weiterhin ihre rauchige und besondere Stimme bei. Sie ist allerdings nicht gut beraten damit, diese alleine ins Scheinwerferlicht zu stellen („Chosen One“, „How Can It Not Be Love“). Das klingt weniger gut und wird ihr auf Dauer auch konditionell nicht möglich sein. Der Dynamik von „Wasted Energy“ ist es auch nicht zuträglich, kann man getrost streichen und live als Schmankerl ausspielen.

Press Club Band 2019
Press Club, 2019

Da geht noch mehr bei PRESS CLUB

Die Stevie-Nicks-Klangfarbe gefällt mir weiterhin sehr gut, aber ich werde den Gedanken nicht los, dass Foster zu mehr fähig wäre und sich im Kollektiv PRESS CLUB zwar gut, aber unter Wert verkauft. Im scheinbar unter Strom stehenden „Thinking about you“ berichtet sie von ihren beängstigenden Erfahrungen mit einem Stalker, die Musiker passen sich an und nehmen das Tempo raus. In solchen Momenten wird klar, dass sie Geschichten erzählen kann. In den ruhigen Passagen, zeigt sie sich ansprechend fragil, auch das überzeugt. Und für alle Silvesterhasser, gibt es noch eine kleine, fiese Hymne in Form von „New Year’s Eve“.

Die Produktion von „Wasted Energy“ ist deutlich besser, als noch bei „Late Teens“. Damit spielen PRESS CLUB zusätzliche Pluspunkte ein und werden einfach ansprechender abgebildet. Im September ist die Band für einige Konzerte in Deutschland, live dargeboten ist das sicherlich nochmals ein ganz anderer Schnack.

Label: Hassle Records
Dauer: 37:14
VÖ: 16.08.2019

Tracklist „Wasted Energy“ von PRESS CLUB
Separate Houses
Dead or Dying
Thinking About You
Chosen Ones
Obsessing
Get Better
Behave
New Year’s Eve
How Can It Not Be Love?
I’m in Hell
Same Mistakes
Twenty-Three

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