Wolf Mountains – Urban Dangerous – Review
Das Trio von WOLF MOUNTAINS klingt auch auf ihrem dritten Album „Urban Dangerous“ nicht halb so kernig, wie ihr Bandname und die damit verbundenen Assoziationen. Und sie hassen fluffige Popmusik nicht halb so leidenschaftlich, wie ihr wohl denkt und es euch insgeheim wünscht. Und was hat eigentlich Reini das halbe Jahr in Griechenland so getrieben? Eine Zusammenfassung seiner Aktivitäten seht ihr auf dem Cover. Aber erst, wenn man das Album einmal am Stück gehört hat und merkt, dass der große Knall und das gemeine Haha zu Ungunsten des Pops ausbleibt, lernt man WOLF MOUNTAINS richtig schätzen.
WOLF MOUNTAINS geben euch die emotions pure
Immer auf Garagenrock aufbauend, jonglieren Kevin, Reinhold und Thomas mit leicht zugänglichen Melodien und zuckrigem Gesang. Der Kontrast zwischen leicht abgehobenem, schwebendem Gesang und einer unterschwelligen ungelenken Fröhlichkeit könnte nicht größer sein. So richtig weiß man erst gar nicht, was man zu mit Milchschaum ausgeschlagenen Kompositionen wie „Wanna Be Asleep“ oder dem von Glück besoffen torkelnden „My Sweet Melody“ tun soll. Esoterisches Rumgefuchtel bietet sich genauso an, wie im Rhythmus irgendwo mit den Fingern zu trommeln.
Spätestens beim Intro zum ersten Highlight „No Means No“ übernehmen WOLF MOUNTAINS die Führung und deuten dem Hörer mit der feinen Brachialität eines Baseballschlägers, dass er einfach fühlen soll, was die Musik ihm vermittelt. Das Interlude fiel Reini übrigens des Nachtens ein, toll, dass es verwendet wurde. Wenn WOLF MOUNTAINS in „Walrus“ fröhlich – aber auch irgendwie wieder niedlich staksend – stampfen, könnte man meinen, dass ABBA mit BOY GEORGE ein gelungenes Feature gemacht hätten. Wer beim Konzert klatscht, kriegt sicher auf’s Maul, aber passen würde es.
Voll alright hier alles
Richtig urban wird „Urban Dangerous“ durch Details wie die Polizeisirenen im anschwellenden Beruhiger „Take Me Alive“ und im erotisch angehauchten Schmusesong „Feelings Feelings“. Mit dem chillig-nervigen Musikfetzen „Fuck You Beelzebub“ und dem abschließenden Pitchmonstrum „Don’t Look At Me In The Disco“ können sich WOLF MOUNTAINS die Albernheiten dann doch nicht verkneifen. Aber unterm Strich ist „Urban Dangerous“ eine Huldigung an den Pop, die alte Sau.
Dauer: 30:56
Label: Treibender Teppich Record
VÖ: 27.09.2019
Tracklist “Urban Dangerous” von WOLF MOUNTAINS
Urban Dangerous
Listen to the Woods
I Wanna Be Asleep
Take You Alive
No Means No
Fuck You Beelzebub
My Sweet Melody
Out from the Dark
Walrus
Feelings Feelings
Don’t Look at Me at the Disco
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