Sepultura Quadra Artwork

Sepultura – Quadra – Review

Die Brasilianer von SEPULTURA gehören zu den wenigen Bands, die man trotz stark verändertem Line-up immer sofort an der eigenen Note erkennt und auch zu denen, die trotzdem nicht immer den gleichen Schuh durchziehen. Es gibt diesen ganz besonderen Groove, der die Band unverkennbar macht. Gitarrist Andreas Kisser ist der einzige, der fast von Anfang an dabei ist und es ist ihm irgendwie gelungen diesen Funken zu bewahren. Produziert wurde „Quadra“ von Jens Bogren in den Fascination Street Studios, die Liste des Schweden ist lange und viele Topalben im Metal-, und Punkbereich profitierten bereits von seiner Expertise. Auch wenn das Cover eher nach Piraten und Brandschatzen aussieht, dann bedeutet das Wort „Quadra“ doch so viel wie Sportplatz, Bolzplatz trifft die Stimmung aber eher. Hier wird hart gespielt, nicht nur ohne Schuhe, sondern vor allem ohne Regeln.

SEPULTURA, 2020

Thrash mit Trommeln, das Orginal

Mit vereinzelten Trommelschlägen und leicht mysteriös schwillt der Opener zu einem Brecher an, ein von ganz unten hochgezogenes Growlen gibt den Startschuss. Für ihre Verhältnisse klingen SEPULTURA noch etwas starr, was allerdings dem Songinhalt geschuldet und garantiert genauso beabsichtigt war. Wie es klingt, wenn zottelige Teufel tanzen, wird dann im folgenden „Means To An End“ und später in „Autem“ nachgereicht. Mangelnden Druck kann man den Thrasher wirklich nicht vorwerfen, den Trick haben sie einfach drauf. Der Klopper „Last Time“ rangelt dann mit dem eigenen Schweinehund, der einen immer wieder mit aller Gewalt zu den alten Gewohnheiten zurückzieht. Das Riffgewitter ist schon sehr beeindruckend, einfach herrlich wie Derrick Leon Green mit dem Rhythmus spielt.

Das sind die Momente, in denen SEPULTURA sich einfach von 08/15-Bands abheben. Richtig fies gesägt wird natürlich auch auf „Quadra“, besonders „Ali“ jagt sich selbst mit ultrascharfen Riffs und anheizenden Gangshouts und auch Drummer Eloy Casagrande gibt den nötigen Zunder dazu. SEPULTURA schaffen auch ohne Gepolter einen Kaltstart hinzulegen, der bedrohlich gezupfte Einstieg von „Guardians Of Earth“ schaukelt sich langsam hoch und eskaliert in einem tragischen Finale mit Engelschor und singenden Gitarren.

Kreativität und Können

Dass SEPULTURA überhaupt noch Platten veröffentlichen, ist ein Wunder. „Quadra“ kann man wenig vorwerfen, obwohl sich die Band auf ihre bereits bekannte Basis stützt, ist noch genug kreativer Spielraum genutzt worden. An Power und Ideen mangelt es nicht und ganz sicher sind SEPULTURA auch an einem Punkt, an dem man als Band nichts mehr verlieren kann. Ganz abgesehen davon sind die Kisser und Green auch sonst sehr aktiv. Green veröffentlichte 2010 gemeinsam ein Album u. a. mit André von STATUES ON FIRE als MUSICA DIABLO, Genregrenzen kennt er also auch nicht. Die Freude am Musikmachen hört man SEPULTURA trotz aller Fehden der letzten Jahre einfach an und das bringt Hörspaß.

Dauer: 51:20
Label: Nuclear Blast
VÖ: 07.02.2020

Tracklist „Quadra“ von SEPULTURA
Isolation
Means To An End
Last Time
Capital Enslavement
Ali
Raging Void
Guardians Of Earth
The Pentagram
Autem
Quadra
Agony Of Defeat
Fear; Pain; Chaos; Suffering

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