Freund Kern – Ventÿl – Review
Wenn jemand namens FREUND KERN einen Song per 7inch über zwei Seiten veröffentlicht, das Lied „Ventÿl“ nennt und das dann noch über das Liebhaberlabel Tomatenplatten schickt, dann weißte Bescheid, oder? Das in überwiegend schwarzer und weißer Farbe gestaltete Artwork verdeutlicht auch beide Seiten, die man vom Multiinstrumentalist (u.a. Gastmusiker am Schlagwerk bei den BEATSTEAKS), Tontechniker und Master Engineer Dennis Kern bisher kennenlernen durfte. Wobei man die melancholische Variante, die sich besonders im Einstieg des Songs bemerkbar macht, bisher eigentlich nicht kannte. Aber die durch das schrille rosa übermittelte Power, die immer mal wieder das Ruder übernimmt und dem Lied dann überraschend heftige Wucht verleiht, die kennt man bereits von diversen Konzerten.
Eine reine Projektionsfläche
Was genau steckt denn jetzt in dem Song? Das wird FREUND KERN uns wohl kaum im Detail verraten, wahrscheinlich weiß er es selbst nicht so genau. Aber es gibt einiges zu finden und noch mehr zu erkunden und mindestens genauso viel zu spekulieren. „Ventÿl“ wird eingerahmt von englischsprachigen Radioschnipseln, die eventuell die Eckpfeiler der Realität mimen sollen. Was dazwischen passiert, ist ein ständiger Wechsel von Gitarren, Drums und sonstigem Allerlei. Pendeln zwischen Aufblühen, sich mal wütend oder verzweifelt drehen und wenden, ergeben und immer wieder aufraffen. Man kann das kleine Drama auf ein spezielles, eigenes Ereignis transferieren oder als Metapher auf das komplette Leben verstehen.
Tausend Leerstellen zum Ausfüllen
Für mich ist es ein musikalisches Abbild der komplizierten Gleichförmigkeit, die unser Leben mittlerweile bestimmt. Ergiebig sind eigentlich die Leerstellen, die FREUND KERN aushalten kann und die sich von den HörerInnen emotional auffüllen lassen. Zur 7inch gibt es einen DIN A3 Druck mit dem feinen Artwork, das von Tobias Werner gemalt wurde, wahlweise mit dem Druck in Schwarz Weiß oder umgekehrt. Auch das ist eine schwierige Entscheidung. Weiß für Hoffnung oder Schwarz für Lethargie? Und geht es auf dem Artwork eigentlich in den Wald rein oder aus dem dunklen Wald raus?
Dauer: 9:01
Label: Tomatenplatten
VÖ: 26.02.2021
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