Lest die Review zu "Getting Shit Done" von KOSMO bei krachfink.de

Kosmo – Getting Shit Done (EP) – Review

Nasty people, nice music. So lautet die selbst propagierte Parole, die die Punkband KOSMO aus Nürnberg ihrer EP „Getting Shit Done“ mitgibt. Der Satz geht in viele Richtungen auf, vor allem im Hinblick auf die Musik. Das Quartett fasst seinen Sound überraschend weit und schöpft aus allen möglichen Jahrzehnten, bespricht sich mit unterschiedlichen Zeitgeistern. In weniger als zwanzig Minuten machen sie ihre Haltung klar und es wird deutlich, dass es auch um den Spaß an der Freude geht.

Kein Quatsch, aber trotzdem Spaß

Quatschig sind KOSMO mitnichten; die Themen ihrer EP „Getting Shit Done“ sind durchaus ernst und vor allem wichtig. Ihre Musik geht allerdings keinen geraden Weg; sie hüpft, zickzackt, prügelt und flankt sich unvorhersehbar. Der Gesang rangiert zwischen HOLE zu ihren besten Zeiten, allerdings verbunden mit einer deutlich besseren Standhaftigkeit und auch ähnlich wie SPRINTS. Ausgehend von diesem Timbre könnte vieles beginnen, das zu Soul, zu Spoken Word, zu wütenden Ausbrüchen und zu melodischem Bubblegum-Pop passt. KOSMO dippen alles mal an, markieren die Richtung vorne als ihre einzige Konstante. Im Ergebnis klingt das so gut, dass selbst der letzte Schubladendenker nicht mehr darüber nachdenkt, welches Genre gerade aus den Boxen ballert.

Ein Pups im All, aber gute Musik

Grundsätzlich steht KOSMO vieles, aber besonders gut wirkt „Getting Shit Done“ in den von Groove dominierten Momenten. Ähnlich wie IDLES (ganz früher) hauen sie bizarre Gitarrenriffs wie Monolithen in den Boden, tänzeln darum und vereinen sich zu einem wütenden Chor. Zu spät für den Trend, aber vielleicht stilprägend für etwas Neues. KOSMO transferieren ihren Standpunkt erfrischend anders, prügeln nicht die übliche How-to-be-good-Liste durch und scheinen wirklich frei zu musizieren. KOSMO mögen mit ihrem knappen Pressetext unmotiviert wirken, tatsächlich lenken sie die Aufmerksamkeit dahin, wo sie taugt: in ihre Musik. Deutlich angenehmer als lobhudelnde Selbstbeweihräucherung, denn wir sind nur ein Pups im All. Und KOSMO eben einer, der richtig gute Musik macht, zu der man Spaß haben kann.

Dauer: 18:29
Label: D.I.Y.
VÖ: 11.04.2025

Tracklist „Getting Shit Done“ von KOSMO
Intro
A Mouth Full
Drive
Never Mind
Don’t Talk To Me
Anders
Dare You

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