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Hildegard von Binge Drinking – Echo der Delfine – Review

Es gibt wenige Bands, die ich so überhaupt nicht verstehe und HILDEGARD VON BINGE DRINKING gehören mit ihrem neuen Album „Echo der Delfine“ dazu. Das wird die Die-hard-Fans, des offensichtlich sehr rührigen Duos, nicht abschrecken, hat aber natürlich Auswirkungen auf die jetzt folgende Review zum kommenden Neo-Kraut-Synth-Rock-Werk.

Im Wesentlichen bestehen die dreißig Minuten aus zwei übereinandergestapelten Stilen, die sich in meinen Ohren unangenehm beißen. Es wird punkig skandiert und geschrien, untermalt von teilweise sehr fantasievoll arrangierten Synthies oder sonstiger Geräuschkumulation.

Wichtig, wichtig. Schwer greifbar

Wenn HILDEGARD VON BINGE DRINKING sich für ein Top oder Flop entscheiden – was was ist, hängt von eurer Perspektive oder wohl eher vom „Auge des Betrachters“ ab – dann gefällt das durchaus. Der in der Presseinfo attestierte Wortwitz, die Fallhöhe ist bei diesem Bandnamen natürlich groß, vergräbt sich selbst unter den eigens verbreiteten musikalischen Irritation.

Dass mir jemand gefühlt etwas aus dem Fenster eines vorbeifahrenden Zuges etwas Wichtiges zuruft („Amon Tool“), kommt schon an. Aber mein Körper zuckt innerlich eben zu einem ganz anderen Getrommel, Rhythmus oder was auch immer HILDEGARD VON BINGE DRINKING uns gerade vorgibt und so verstehe ich erstmal nur Bahnhof.

Tabellenführerin in der HVBD-Liga

Beim mantrisch einsteigenden „Künstliche Relevanz“ bin ich durchaus an Bord, die Vocoder-Texte sind dann erstmal einerlei, ebenso bei „V wie Vienetta“ (lol). Auch das instrumentale und bewusst infantil hüpfend gestaltete „Wendehammer“ hat hohen Unterhaltungswert und könnte sogar bei mir in einer Playlist landen. Aber unterm Strich bleibt mir der tiefere Sinn von „Echo der Delfine“ leider verwehrt. Nach eigenen Aussagen, spielt die Band in ihrer eigenen Liga: Ich stimme uneingeschränkt zu, widme mich aber im Fall von Neo Kraut und Synth Rock doch eher Bands wie AUA zu. Und Humor beginnt sowieso erst da, wo der Spaß aufhört.

Dauer: 31:09
Label: Sounds Of Subterrania
VÖ: 17.06.2022

Tracklist „Echo der Delfine“ von HILDEGARD VON BINGE DRINKING
Künstliche Relevanz
Relevante Kunst
Amon Tool
Wendehammer
V wie Vienetta
Auges des Betrachters
Tod 3
Widerverkörperung (in Dub)

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